Deutsche Tageszeitung - Umfrage: Großteil der Menschen in Deutschland durch Energiepreise belastet

Umfrage: Großteil der Menschen in Deutschland durch Energiepreise belastet


Umfrage: Großteil der Menschen in Deutschland durch Energiepreise belastet
Umfrage: Großteil der Menschen in Deutschland durch Energiepreise belastet / Foto: © AFP/Archiv

Die Energiepreise in Deutschland machen den Menschen einer Umfrage zufolge zu schaffen. Wie das Vergleichsportal Verivox in Heidelberg am Montag mitteilte, fühlen sich 88 Prozent durch hohe Energiekosten belastet, 84 Prozent sorgen sich um die zukünftige Entwicklung. Bei Menschen mit Öl- oder Gasheizung ist die Sorge demnach höher als bei Haushalten mit Wärmepumpe.

Textgröße ändern:

"Die Kosten für Strom, Heizung und Kraftstoffe sind in den vergangenen vier Jahren um rund 38 Prozent gestiegen, das ist etwa doppelt so viel wie die allgemeine Teuerungsrate", erklärte Verivox-Energieexperte Thorsten Storck. Kurz nach Ausbruch des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine waren die Kosten zwar noch höher, dennoch seien die Preise weiter belastend, insbesondere für einkommensschwache Haushalte.

Besonders besorgt sind demnach Menschen mit Öl- oder Gasheizung, was laut Storck verständlich ist. "Die Sorge um künftige Kostensteigerungen bei fossilen Brennstoffen ist angesichts weiter steigender CO2-Preise durchaus berechtigt", erklärte er. Für ein Einfamilienhaus mit Gasheizung werden 2026 bis zu 280 Euro Mehrkosten fällig, bei Heizöl können es über 400 Euro sein. Menschen, die mit Strom heizen, machen sich laut Verivox deutlich weniger Sorgen - dazu zählen auch Haushalte mit "effizienten Wärmepumpen".

Die erhöhte Sorge führt laut Umfrage dazu, dass viele Menschen beim Energieverbrauch sparen. So reduziere knapp die Hälfte der Bevölkerung (48 Prozent) ihren Stromverbrauch. Weitere 27 Prozent gaben laut Verivox an, dass sie über die bereits getroffenen Maßnahmen hinaus nicht mehr Energie einsparen können.

Für die Studie befragte das Meinungsforschungsunternehmen Innofact im März 1007 Menschen zwischen 18 und 79 Jahren. Die Befragung ist demnach repräsentativ.

(W.Uljanov--DTZ)

Empfohlen

Rom und Paris bremsen bei Mercosur-Abkommen - Merz für Unterzeichnung noch in diesem Jahr

Am Samstag soll das Handelsabkommen der EU mit den südamerikanischen Mercosur-Staaten in Brasilien unterzeichnet werden - doch die Einigung wackelt: Sowohl Rom als auch Paris fordern eine spätere Abstimmung und zusätzliche Schutzklauseln für europäische Landwirte. "Es wäre verfrüht, das Abkommen in den kommenden Tagen zu unterzeichnen", sagte Italiens Regierungschefin Giorgia Meloni am Mittwoch. Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hingegen will sich beim EU-Gipfel "intensiv" für eine Unterzeichung noch in diesem Jahr einsetzen.

Bund und Länder eröffnen Gemeinsames Drohnenabwehrzentrum

Bund und Länder bündeln ihre Kräfte für die bessere Abwehr von Drohnen: Mit Ministerkollegen aus den Ländern eröffnete Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) am Mittwoch das Gemeinsame Drohnenabwehrzentrum in Berlin. Das Zentrum soll nach Angaben seines Ministeriums rund um die Uhr in Betrieb sein; es sei darauf ausgelegt, "kurzfristig und koordiniert auf Gefährdungen der Sicherheitslage zu reagieren".

Mercosur-Abkommen wackelt: Rom und Paris stellen sich quer

Die für Samstag angestrebte Unterzeichnung des Handelsabkommens der EU mit den südamerikanischen Mercosur-Staaten wackelt. Sowohl Italien als auch Frankreich pochen auf eine spätere Abstimmung und zusätzliche Schutzklauseln für europäische Landwirte. "Es wäre verfrüht, das Abkommen in den kommenden Tagen zu unterzeichnen", sagte die italienische Regierungschefin Giorgia Meloni am Mittwoch. Frankreich werde sich "entscheiden dagegen stellen", sollte die EU den Abschluss forcieren wollen, hieß es in Paris.

Bundesregierung beschließt von Umweltschützern kritisiertes Infrastrukturgesetz

Die Bundesregierung hat das von Umweltschützern scharf kritisierte sogenannte Infrastruktur-Zukunftsgesetz beschlossen. Das Gesetz vereinfache und beschleunige "ohne Abstriche bei Sicherheit oder Umwelt" die Verfahren, sagte Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) nach dem Beschluss in Berlin. Dagegen nannte der ökologische Verkehrsclub VCD das Gesetz "verfassungswidrig", da es dem Neubau von Straßen Vorrang vor dem Klimaschutz gebe.

Textgröße ändern: