Deutsche Tageszeitung - Bitkom: Kaum ein Unternehmen in Deutschland ist auf neue EU-Datenregeln vorbereitet

Bitkom: Kaum ein Unternehmen in Deutschland ist auf neue EU-Datenregeln vorbereitet


Bitkom: Kaum ein Unternehmen in Deutschland ist auf neue EU-Datenregeln vorbereitet
Bitkom: Kaum ein Unternehmen in Deutschland ist auf neue EU-Datenregeln vorbereitet / Foto: © AFP/Archiv

Mitte September dieses Jahres müssen Unternehmen neue Datenregeln der Europäischen Union umgesetzt haben - der überwiegende Großteil ist darauf aber nicht vorbereitet. Wie aus einer Mittwoch veröffentlichten Umfrage des Digitalverbands Bitkom in Berlin hervorgeht, haben lediglich fünf Prozent der Firmen den sogenannten Data Act zumindest teilweise umgesetzt. Viele gehen davon aus, dass sie von den Vorgaben nicht betroffen sind.

Textgröße ändern:

Der sogenannte Data Act soll unter anderem festlegen, wann Unternehmen und Privatpersonen Informationen von vernetzten Geräten erhalten und weitergeben dürfen. Bislang werden solche Daten häufig ausschließlich von den Herstellern der Geräte gesammelt - also beispielsweise von einem Unternehmen, das ein vernetztes Auto baut, oder dem Hersteller eines Smart-Home-Gerätes.

Künftig sollen Daten auch freiwillig mit Drittanbietern geteilt werden können. Außerdem enthält das Gesetz Schutzmaßnahmen, um rechtswidrige Datenübertragungen zu verhindern.

Jedoch haben der Umfrage zufolge bisher lediglich ein Prozent der Unternehmen die Vorgaben vollständig umgesetzt, vier Prozent teilweise und zehn Prozent haben "gerade erst mit der Umsetzung begonnen". 30 Prozent haben demnach noch nicht begonnen und 52 Prozent glauben, dass sie von den Regeln nicht betroffen sind.

Dabei betreffe der Data Act "so gut wie jedes Unternehmen", erklärte Bitkom-Präsident Ralf Wintergerst. Die meisten Firmen hätten sich jedoch noch "nicht ernsthaft" damit befasst. Das Management müsse jetzt "aufwachen" und die Politik müsse "besser unterstützen", forderte er. 90 Prozent der Unternehmen fühlen sich laut Umfrage von neuen Gesetzen und Anforderungen "überfordert".

Bitkom befragte nach eigenen Angaben Unternehmen in Deutschland ab 20 Beschäftigten aus allen Branchen.

(Y.Ignatiev--DTZ)

Empfohlen

Trump will "großartige Beziehung" zu Deutschland und lobt höhere Verteidigungsausgaben

US-Präsident Donald Trump strebt nach eigenen Angaben eine "großartige Beziehung" zu Deutschland an. Das sagte der US-Präsident am Donnerstag beim Antrittsbesuch von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) im Oval Office des Weißen Hauses. Trump lobte die geplante Steigerung der deutschen Verteidigungsausgaben. "Ich weiß, dass Sie jetzt mehr Geld für die Verteidigung ausgeben, ziemlich viel mehr Geld, und das ist eine positive Sache", sagte er an Merz gerichtet.

Neue Suche im Fall Maddie durch portugiesische und deutsche Ermittler vorerst beendet

Im Fall der als Kind verschwundenen Maddie McCann haben Ermittler aus Deutschland und Portugal ihre neue Suchaktion an der südportugiesischen Algarveküste vorerst abgeschlossen, ohne dass Ergebnisse publik wurden. Die Ermittlungen seien am Donnerstag vorerst beendet worden, teilte eine Sprecherin der portugiesischen Justizpolizei der Nachrichtenagentur AFP mit.

Trump führt "sehr gutes" Telefonat mit Xi - Handelsdelegationen sollen sich bald treffen

US-Präsident Donald Trump hat nach eigenen Angaben ein "sehr gutes" Telefonat mit Chinas Staatschef Xi Jinping geführt und ein baldiges Treffen von Handelsdelegationen beider Seiten angekündigt. "Das Gespräch dauerte etwa anderthalb Stunden und endete mit einem sehr positiven Ergebnis für beide Länder", schrieb Trump am Donnerstag in seinem Onlinedienst Truth Social. Handelsdelegationen beider Seiten würden bald ein neues Treffen abhalten.

EU-Länder wollen Anspruch auf Entschädigung bei Flugverspätung schwächen

Eine Mehrheit der 27 EU-Länder hat sich dafür ausgesprochen, den Anspruch auf Entschädigungen bei verspäteten Flügen zu schwächen. Nach stundenlangen Verhandlungen einigten sich die EU-Verkehrsministerinnen und -minister am Donnerstag in Luxemburg auf einen Kompromiss, mit dem sie die Schwelle für eine Entschädigung anheben wollen. Endgültig beschlossen sind die Änderungen nicht, sie gehen nun in die Beratungen mit dem Europaparlament.

Textgröße ändern: