Deutsche Tageszeitung - Umfrage: Mehrheit befürchtet unter neuer Regierung Rückschritte bei Wohnen und Rente

Umfrage: Mehrheit befürchtet unter neuer Regierung Rückschritte bei Wohnen und Rente


Umfrage: Mehrheit befürchtet unter neuer Regierung Rückschritte bei Wohnen und Rente
Umfrage: Mehrheit befürchtet unter neuer Regierung Rückschritte bei Wohnen und Rente / Foto: © AFP

Eine Mehrheit der Deutschen befürchtet einer Umfrage zufolge unter der neuen Bundesregierung Rückschritte in den Bereichen Rente, Wohnen und Klimaschutz. Laut der am Donnerstag veröffentlichten Ipsos-Erhebung glauben gut einen Monat nach der Regierungsübernahme von Union und SPD lediglich 20 Prozent der Befragten an eine positive Entwicklung bei der Rente, 19 Prozent beim bezahlbaren Wohnen und 18 Prozent bei der Armutsbekämpfung.

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Jeweils 40 Prozent bei Rente und Armutsbekämpfung und sogar 43 Prozent beim Thema Wohnen gehen eher von Rückschritten unter der schwarz-roten Koalition aus. Beim Klimaschutz sind 19 Prozent optimistisch und 33 Prozent pessimistisch. Auch bei der Reduzierung von Wartezeiten bei Fachärzten ist mit 38 Prozent eher der Pessimismus verbreitet - 18 Prozent glauben an eine positive Entwicklung.

Dagegen rechnet eine Mehrheit der Befragten mit Fortschritten in den Politikfeldern Verteidigung, Wirtschaft und Migration. 53 Prozent gehen davon aus, dass sich die Einsatzfähigkeit der Bundeswehr verbessern wird, 17 Prozent glauben das Gegenteil. 24 Prozent schätzen, dass die Situation bei der Bundeswehr etwa unverändert bleiben wird.

Auch Migration und Wirtschaft werden als Stärken der schwarz-roten Koalition angesehen. 45 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass die neue Regierung Verbesserungen bei der Kontrolle von Migration und Asyl erzielen wird. 42 Prozent erwarten eine Stärkung des Wirtschaftsstandorts Deutschland. Allerdings gehen 26 Prozent beim Thema Migration und 28 Prozent bei der Wirtschaft auch davon aus, dass es in diesen Bereichen in der kommenden Legislaturperiode Verschlechterungen geben wird.

Ipsos befragte vom 30. Mai bis zum 1. Juni 1000 Wahlberechtigte zwischen 18 und 75 Jahren. Die Umfrage wird als repräsentativ angegeben.

(O.Tatarinov--DTZ)

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