Deutsche Tageszeitung - Biontech kündigt Übernahme von Curevac für 1,25 Milliarden Dollar an

Biontech kündigt Übernahme von Curevac für 1,25 Milliarden Dollar an


Biontech kündigt Übernahme von Curevac für 1,25 Milliarden Dollar an
Biontech kündigt Übernahme von Curevac für 1,25 Milliarden Dollar an / Foto: © AFP

Das Mainzer Pharmaunternehmen Biontech hat die Übernahme des Wettbewerbers Curevac angekündigt. Ein bindender Kaufvertrag sei abgeschlossen worden, der Curevac mit 1,25 Milliarden Dollar (1,08 Milliarden Euro) bewerte, teilte Biontech am Donnerstag mit. Die Übernahme soll demnach die Forschung, Entwicklung, Herstellung und den Vertrieb von Medikamenten gegen Krebs stärken.

Textgröße ändern:

Beide Unternehmen seien "hochgradig komplementär", erklärte Biontech. Beide forschen an Medikamenten, die auf Boten-Ribonukleinsäure (messenger ribonucleic acid, mRNA) basieren. Beide Unternehmen hatten auch einen mRNA-Impfstoff gegen das Coronavirus entwickelt - Curevac erhielt dafür letztlich aber keine Zulassung.

"Diese Transaktion ist für uns ein weiterer Baustein in Biontechs Onkologie-Strategie und eine Investition in die Zukunft der Krebsmedizin", erklärte Unternehmensgründer und -chef Ugur Sahin. "Wir wollen komplementäre Fähigkeiten und Technologien zusammenbringen. Ziel sei, die Entwicklung von innovativen und transformativen Krebsbehandlungen voranzutreiben und in den kommenden Jahren neue Behandlungsstandards für verschiedene Krebsarten zu etablieren.

Curevac-Chef Alexander Zehnder erklärte, beide Unternehmen verfolgten seit über zwei Jahrzehnten ähnliche Ziele. Die Übernahme durch Biontech "unterstreicht die gemeinsame Entschlossenheit, das volle Potenzial von mRNA als wegweisende Technologie zu nutzen, um transformative Therapien schneller und für mehr Menschen zugänglich zu machen".

Vorstände und Aufsichtsräte beider Unternehmen hätten die Übernahme bereits einstimmig genehmigt, erklärte Biontech. Die Bundesregierung stehe der Transaktion "grundsätzlich positiv" gegenüber.

Voraussetzung für den noch in diesem Jahr geplanten Abschluss des Geschäfts seien die erforderlichen behördlichen Genehmigungen und dass mindestens 80 Prozent der Curevac-Aktien an Biontech verkauft werden. Biontech betonte, es könne diese Mindestannahmeschwelle einseitig auf 75 Prozent absenken. Zudem hätten bestimmte Aktionärinnen und Aktionäre, die insgesamt 50,08 Prozent der Curevac-Aktien halten, bereits zugestimmt.

(M.Dylatov--DTZ)

Empfohlen

Bauernverband fordert Ausnahmen vom Mindestlohn - SPD lehnt ab

Der Bauernverband pocht auf Ausnahmen vom Mindestlohn für Saisonarbeitskräfte. "Wir schlagen vor, dass sie 80 Prozent des gesetzlichen Mindestlohns erhalten", sagte Bauernpräsident Joachim Rukwied der "Rheinischen Post" vom Montag. Die Gewerkschaft IG BAU kritisierte dies scharf. Auch die SPD machte klar, dass sie eine solche Regelung ablehnt.

Merz kritisiert Brüssel: EU verhandelt im US-Zollkonflikt "viel zu kompliziert"

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat die Verhandlungsweise der EU im Zollkonflikt mit den USA kritisiert. "Diese Europäische Union verhandelt viel zu kompliziert", sagte Merz am Montag bei einer Veranstaltung des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI) in Berlin. "Die Amerikaner sind so, wie sie sind - relativ einfach darauf ausgerichtet, zu vier, fünf großen Industrien eine Verabredung mit uns zu treffen."

Bisheriger Vizechef Geyer rückt an Spitze von Beamtenbund

Der Beamtenbund hat einen neuen Bundesvorsitzenden. Der bisherige Vizechef Volker Geyer wurde am Montag zum neuen Bundesvorsitzenden gewählt, wie der Beamtenbund in Berlin mitteilte. Der 59-jährige Geyer erhielt demnach 138 von 139 Stimmen des Spitzengremiums des Beamtenbunds - bei einer Enthaltung. Die Wahl war nötig geworden, weil der bisherige Bundeschef, Ulrich Silberbach, aus gesundheitlichen Gründen seinen Rücktritt erklärt hatte.

Umfrage: Viele Arbeitnehmer sind häufiger im Homeoffice als erlaubt

Viele Beschäftigte in Deutschland arbeiten laut einer Umfrage häufiger im Homeoffice, als ihre Arbeitgeber offiziell erlauben. Häufig gibt es dazu jedoch inoffizielle Absprachen mit den Vorgesetzten, wie aus einer am Montag veröffentlichten Befragung des Jobportals Indeed hervorgeht. Zudem werden bestehende Regeln zum Arbeiten im Homeoffice häufig nicht kontrolliert.

Textgröße ändern: