Deutsche Tageszeitung - Bierabsatz stark gesunken - Brauerbund: "Massive Konsumzurückhaltung" ein Grund

Bierabsatz stark gesunken - Brauerbund: "Massive Konsumzurückhaltung" ein Grund


Bierabsatz stark gesunken - Brauerbund: "Massive Konsumzurückhaltung" ein Grund
Bierabsatz stark gesunken - Brauerbund: "Massive Konsumzurückhaltung" ein Grund / Foto: © AFP/Archiv

Der Bierabsatz in Deutschland ist im ersten Halbjahr stark zurückgegangen - erstmals seit mehr als 30 Jahren lag die Menge in einem Halbjahr unter vier Milliarden Liter. Der Absatz sank um 6,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 3,9 Milliarden Liter, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Freitag mitteilte. Der Deutsche Brauer-Bund erklärte, neben der demografischen Entwicklung sei aktuell die "massive Konsumzurückhaltung der Verbraucher" ein Grund. Positiv sei aber der andauernde Boom der alkoholfreien Biere.

Textgröße ändern:

Der Bierabsatz von Januar bis Juni sank laut Statistikamt erstmals seit Beginn der Zeitreihe 1993 auf unter vier Milliarden Liter. Ähnlich hoch wie im ersten Halbjahr war der Absatzrückgang demnach nur zu Beginn der Corona-Pandemie im ersten Halbjahr 2020 und im zweiten Halbjahr 2023 gewesen. Alkoholfreie Biere und Biermischgetränke sind in der Statistik nicht enthalten - hier gab es im ersten Halbjahr ein Plus von acht Prozent.

Vier Fünftel (81,9 Prozent) des gesamten Bierabsatzes waren im ersten Halbjahr für den Inlandsverbrauch bestimmt. Hier fiel der Absatz um 6,1 Prozent. Das restliche Bier ging ins Ausland oder wurde steuerfrei als Haustrunk abgegeben - hier betrug der Rückgang 7,1 Prozent. Der Export in EU-Staaten schrumpfte um 5,0 Prozent, der in Drittländer um 9,9 Prozent.

Der Brauer-Bund erklärte, er sehe "mit großer Sorge, dass sich die geopolitischen Risiken dramatisch vergrößern und die Unsicherheiten im Exportgeschäft zunehmen". Das umstrittene Zollübereinkommen der EU mit den USA werde den Druck auf die exportierenden deutschen Brauereien nochmals deutlich erhöhen - die USA sind demnach der zweitgrößte Drittlandsmarkt der deutschen Brauer.

Der Verband spricht von einem "extrem forderndem Jahr", weil die knapp 1500 Brauereien in Deutschland auch weiterhin unter einem "enorm hohen Kostendruck" stünden - die Kosten für Rohstoffe, Energie, Personal, Verpackung und Logistik seien gestiegen, könnten aber "nur zu einem kleinen Teil über Preiserhöhungen an den Lebensmittelhandel weitergeben" werden.

(U.Stolizkaya--DTZ)

Empfohlen

Französischer EPR-Atomreaktor Flamanville erreicht erstmals volle Kapazität

Der vor rund einem Jahr ans Netz gegangene moderne EPR-Atomreaktor im nordwestfranzösischen Flamanville hat am Sonntag erstmals seine volle Kapazität erreicht. "Der 14. Dezember 2025 markiert einen wichtigen Meilenstein: Der Reaktor von Flamanville 3 erreichte um 11.37 Uhr 100 Prozent seiner Nuklearleistung und erzeugte 1669 MW Bruttostromleistung", hieß es in einer Erklärung des Stromkonzerns und Reaktorbetreibers EDF am Sonntag.

Trump räumt mögliche Niederlage der Republikaner bei Zwischenwahlen 2026 ein

US-Präsident Donald Trump hat eine mögliche Niederlage seiner regierenden Republikaner bei den Zwischenwahlen im kommenden Jahr eingeräumt. Er habe als Präsident zwar für "die beste Wirtschaft der Geschichte" gesorgt, sagte Trump in einem am Samstag (Ortszeit) veröffentlichten Interview mit dem "Wall Street Journal" mit Blick auf die Wachstumszahlen. "Aber es könnte sein, dass die Menschen eine Weile brauchen, um das zu verstehen", fügte er hinzu.

Verdi-Umfrage: Jobcenter-Beschäftigte klagen über zu hohe Belastung

Viele Beschäftigte in Deutschlands Jobcentern erleben ihre Arbeitssituation als äußerst angespannt. Das zeigt eine Umfrage der Gewerkschaft Verdi, aus der die Zeitungen der Funke Mediengruppe am Sonntag zitierten. Danach gaben 70 Prozent der befragten Beschäftigten an, bereits gesundheitliche Auswirkungen zu spüren, knapp 41 Prozent berichten von häufiger Erschöpfung und hohem Stress. Nahezu jeder Zehnte (9,9 Prozent) war deswegen bereits krankgeschrieben.

Bahn kauft mehr als 3000 neue Busse - auch bei chinesischem Hersteller

Die Deutsche Bahn plant die größte Anschaffung von Bussen in ihrer Unternehmensgeschichte. Das Unternehmen will nach eigenen Angaben rund 3300 Busse mit Hybrid- oder Elektroantrieb anschaffen, die für die Regionalverkehrstochter DB Regio in ganz Deutschland eingesetzt werden sollen. Der Hauptpartner soll dabei das Münchner Unternehmen MAN Truck & Bus werden. Etwa fünf Prozent der Neuanschaffungen sollen vom chinesischen Hersteller BYD aus seiner Produktion in Ungarn kommen, wie die Bahn am Samstag mitteilte.

Textgröße ändern: