Deutsche Tageszeitung - Trauer um Apollo-13-Kommandanten Jim Lovell - Auch Tom Hanks würdigt Verstorbenen

Trauer um Apollo-13-Kommandanten Jim Lovell - Auch Tom Hanks würdigt Verstorbenen


Trauer um Apollo-13-Kommandanten Jim Lovell - Auch Tom Hanks würdigt Verstorbenen
Trauer um Apollo-13-Kommandanten Jim Lovell - Auch Tom Hanks würdigt Verstorbenen / Foto: © NASA/AFP/Archiv

Trauer um US-Raumfahrer Jim Lovell, den Kommandanten der spektakulär gescheiterten Mondmission Apollo 13: Die US-Raumfahrtbehörde Nasa gab am Freitag den Tod des 97-Jährigen bekannt und würdigte ihn als einen Menschen, der "mit seinem Leben und seinem Wirken über die Jahrzehnte Millionen Menschen inspirierte". Schauspieler Tom Hanks, der Lovell im Film "Apollo 13" verkörpert hatte, würdigte Lovell als einen der Menschen, "die wagen, die träumen und die andere an Orte führen, die wir allein nicht erreichen".

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Lovell starb laut Nasa am Donnerstag im Alter von 97 Jahren in der Nähe von Chicago. Die von ihm angeführte Mondmission Apollo 13 wäre im April 1970 beinahe in eine Katastrophe gemündet: Die Explosion eines Sauerstofftanks an Bord zwang die Drei-Mann-Besatzung zur Rückkehr zur Erde. Der 2023 verstorbene Astronaut Thomas K. Mattingly entwickelte dafür von der Erde aus ein Energiespar-Verfahren, mit dem das Raumschiff sicher in die Atmosphäre zurückkehren konnte.

Auch Lovells besonnene Führung in mehr als 300.000 Kilometer Entfernung von der Erde gilt bis heute als einer der Gründe, dass die Astronauten sicher zurück auf der Erde landeten. Der Apollo-13-Kommandant wurde später mit der Freiheitsmedaille ausgezeichnet, eine der höchsten zivilen Auszeichnungen in den USA. Die Nasa lobte in ihrer Erklärung Lovells Charakterstärke und seinen "unbezwingbaren Mut".

Lovells Familie erklärte, sie sei "unwahrscheinlich stolz auf sein wunderbares Leben und seine wunderbare Karriere". Lovell sei Vater, Großvater und Familienchef gewesen, "aber vor allem war er unser Held", erklärten die Angehörigen. "Wir werden seinen unerschütterlichen Optimismus, seinen Sinn für Humor und die Art und Weise vermissen, mit der er uns das Gefühl gegeben hat, dass wir das Unmögliche erreichen können."

Jim Lovell, sei während einer langen Zeit der Mensch gewesen, der "weiter und länger" ins All vorgedrungen war "als jeder andere Mensch auf unserem Planeten", erklärte Hanks. Er spielte Lovell im Film "Apollo 13" von 1995. Berühmt wurde die Fehlermeldung der Astronauten an das Bodenpersonal in Houston, die im Film leicht abgewandelt und so zu einem geflügelten Wort wurde: "Houston, wir haben ein Problem", sagt Tom Hanks als Jim Lovell. In Wahrheit meldete dessen Ko-Raumfahrer Jack Swigert zunächst an die Bodenzentrale, dass es ein Problem gegeben habe. Auf Nachfrage der Bodencrew wiederholte dann Lovell: "Houston, wir haben gerade ein Problem gehabt."

Lovell wurde 1928 in Cleveland im Bundesstaat Ohio geboren und war Marinepilot bevor er zur Nasa kam. Er war bereits einer der drei Astronauten der Apollo-8-Mission der Nasa von 1968 - der ersten Weltraummission der Geschichte, deren Mitglieder die Rückseite des Mondes zu Gesicht bekamen. Auf dieser Mission entstand auch das berühmte Foto "Earthrise" - dieses zeigt, wie der blaue Planet in der Ferne hinter dem Mond aufgeht.

(V.Sørensen--DTZ)

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