Deutsche Tageszeitung - Aufruf von Winzern: Trinkt eine Flasche deutschen Wein pro Jahr mehr

Aufruf von Winzern: Trinkt eine Flasche deutschen Wein pro Jahr mehr


Aufruf von Winzern: Trinkt eine Flasche deutschen Wein pro Jahr mehr
Aufruf von Winzern: Trinkt eine Flasche deutschen Wein pro Jahr mehr / Foto: © AFP

Der Verein Zukunftsinitiative Deutscher Weinbau, ein Zusammenschluss von Winzerinnen und Winzern, hat die Deutschen aufgerufen, eine Flasche deutschen Wein pro Jahr und pro Kopf mehr zu trinken - und zwar anstelle einer Flasche importierten Weins. Es gehe um eine bewusste Kaufentscheidung, um heimische Betriebe zu stärken, teilte der Verein am Montag mit.

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Aktuell liege der Konsum pro Kopf und Jahr bei 20 Litern Wein - acht Liter davon kämen aus deutscher Produktion. "Eine kleine Verschiebung dieses Verhältnisses könnte tausende Existenzen retten", erklärte die Zukunftsinitiative. Es gehe nicht um Alkoholkonsum, auch der Kauf von alkoholfreiem Wein oder Traubensaft hilft demnach.

Der Verein warnte, "innerhalb weniger Wochen" drohe bis zu 50 Prozent der Winzerfamilien in Deutschland das wirtschaftliche Aus. Die aktuelle Lage sei "dramatisch", die Preise für Trauben- und Fassweine lägen bei nur 40 bis 60 Cent pro Liter und damit weit unterhalb der Produktionskosten. Bereits im vergangenen Jahr habe es ähnlich niedrige Preise gegeben; ein zweites Jahr in Folge bedeute für viele Betriebe das Ende.

Mit dem Aufruf, eine Flasche deutschen Wein mehr pro Jahr zu kaufen, "bitten wir nicht um Mitleid", betonte der Vereinsgründer und -vorsitzende Thomas Schaurer. "Es geht um die Entscheidung, ob der Weinbau und mit ihm die Wertschöpfung in Deutschland erhalten bleiben soll."

Der Verein kritisierte, dass die Weinbauverbände versuchten, die Existenzbedrohung "unter den Teppich zu kehren". Sie würden sagen, es handle sich um eine kleine Krise, die höchstens 20 bis 30 Prozent der Winzerfamilien betreffe. Die Zukunftsinitiative Deutscher Weinbau dagegen wolle die Bevölkerung "offen und transparent über die existenziellen Herausforderungen des deutschen Weinbaus informieren".

(V.Korablyov--DTZ)

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