Deutsche Tageszeitung - Regierung legt weitere Anpassungen der Düngeverordnung vor

Regierung legt weitere Anpassungen der Düngeverordnung vor


Regierung legt weitere Anpassungen der Düngeverordnung vor
Regierung legt weitere Anpassungen der Düngeverordnung vor / Foto: ©

Zur Abwendung hoher EU-Strafzahlungen hat die Regierung am Mittwoch weitere Anpassungen der Düngeverordnung vorgelegt. Vorgesehen seien unter anderem "Aufzeichnungspflichten über die tatsächlich aufgebrachten Düngermengen" und Sperrfristen für das Düngen in besonders belasteten Gebieten, teilten das Bundeslandwirtschaftsministerium und das Bundesumweltministerium mit. Demnach legten Ministerin Julia Klöckner (CDU) und ihre Kabinettskollegin Svenja Schulze (SPD) die Eckpunkte am Mittwoch in einem Gespräch mit Ländern und Verbänden vor.

Textgröße ändern:

Hintergrund der Anpassung sind Forderungen aus Brüssel: Die EU-Kommission will bis Ende September Nachbesserungen bei der deutschen Düngemittelverordnung sehen, damit die Nitrat-Belastung des Grundwassers sinkt. Stellt die Bundesregierung Brüssel nicht zufrieden, drohen eine Klage und im Falle einer Verurteilung Strafzahlungen von bis zu 850.000 Euro am Tag.

Wichtig sei zu verhindern, dass zu viel Nitrat über das Düngen in die Böden gelange - zugleich müsse der Dünger "bedarfsgerecht bei der Pflanze ankommen", erklärten die beiden Ministerien. Sie verwiesen dabei auch auf die Pflicht der Länder, besonders belastete Gebiete auszuweisen. Bislang lägen erst zwölf Verordnungen vor.

Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) erklärte, nach seiner Auffassung reichten auch die neuen Maßnahmen nicht aus, um die Nitrateinträge "nachhaltig zu reduzieren". So bleibe etwa "völlig unklar", ob und wie das von der EU-Kommission geforderte Monitoring zur Nachvollziehbarkeit der Nitratreduzierungen umgesetzt werden soll.

Mit Blick auf das Treffen hatten zudem die zuständigen Landesminister in einer gemeinsamen Erklärung gefordert, das Umsetzungsdefizit der Nitratrichtlinie "endlich zu beenden". Erst unter "massivem Druck" der EU seien neue Eckpunkte vorgelegt worden. Ob diese ausreichten, sei unklar.

Die Bundesregierung hatte Ende Juli ein Mahnschreiben aus Brüssel erhalten, in dem die Kommission binnen zwei Monaten Nachbesserungen fordert. Zum weiteren Zeitplan erklärte die Regierung, die Anpassungen würden am Mittwoch kommender Woche in Brüssel präsentiert.

(A.Stefanowych--DTZ)

Empfohlen

Gesetzesvorhaben: Neuer Gebäudetyp E soll Bauen vereinfachen

Die Bundesregierung will mit einer Gesetzesreform das Bauen deutlich vereinfachen, Innovation fördern und so die Baukonjunktur wieder ankurbeln. Mit dem geplanten sogenannten Gebäudetyp E sollen Bauunternehmen einfacher von technischen Normen abweichen können, wie es am Freitag aus dem Bundesjustizministerium hieß. Eine entsprechende Gesetzesänderung im Bürgerlichen Gesetzbuch in Absprache mit dem Bundesbauministerium soll bald vorgelegt werden.

Automobilzulieferer ZF will bis 2028 bis zu 14.000 Stellen in Deutschland abbauen

Deutschlands zweitgrößter Automobilzulieferer, das Friedrichshafener Unternehmen ZF, will in den kommenden Jahren tausende Stellen streichen. "Die deutschen Standorte sollen perspektivisch effizienter aufgestellt und zu mehreren Standortverbünden zusammengeführt werden", erklärte ZF am Freitag. Bis Ende 2028 soll sich die Zahl der derzeit rund 54.000 Beschäftigten in Deutschland um 11.000 bis 14.000 reduzieren.

Weiter stark steigende Preise: Russische Zentalbank hebt Leitzinsen

Die russische Zentralbank hat im Kampf gegen die weiter stark steigenden Preise im Land ihre Leitzinsen erneut erhöht. Der zentrale Zinssatz steigt von 16 auf 18 Prozent, wie die Moskauer Notenbank am Freitag mitteilte. "Die Inflation hat sich beschleunigt und liegt deutlich über der April-Prognose", erklärte sie dazu. Es ist bereits die sechste Zinsanhebung in gut einem Jahr.

Automobilzulieferer ZF will bis zu 14.000 Stellen in Deutschland abbauen

Der Automobilzulieferer ZF in Friedrichshafen will tausende Stellen streichen. "Die deutschen Standorte sollen perspektivisch effizienter aufgestellt und zu mehreren Standortverbünden zusammengeführt werden", erklärte das Unternehmen am Freitag. Bis Ende 2028 soll sich die Zahl der derzeit rund 54.000 Beschäftigten in Deutschland um 11.000 bis 14.000 reduzieren.

Textgröße ändern: