Deutsche Tageszeitung - Apple will mehr als nur das iPhone sein

Apple will mehr als nur das iPhone sein


Apple will mehr als nur das iPhone sein
Apple will mehr als nur das iPhone sein / Foto: ©

Apple stemmt sich mit Preisnachlässen bei seinen neuen iPhones gegen sinkende Umsätze im weltweiten Smartphonemarkt und will künftig zudem stärker in neue Geschäftsbereiche vordringen. Parallel zur Vorstellung des iPhone 11 kündigte der Technologiekonzern am Dienstag Details zu seiner Plattform Apple TV+ an, mit der Apple den Streaming-Platzhirschen Netflix und Amazon Konkurrenz machen will. Analysten zufolge erhöht der Konzern damit seine Erfolgsaussichten, Nutzer in seinem digitalen Ökosystem zu halten; die Apple-Aktie konnte zulegen.

Textgröße ändern:

Punkten will Apple unter anderem über den Preis - sowohl bei den neuen iPhone-Modellen als auch bei seinen digitalen Diensten für Videos und Spiele. Wer ein Gerät zum Eintauschen hat, soll das iPhone 11 in seiner einfachsten Version in Deutschland zum Start am Freitag ab 589 Euro bekommen, ohne Inzahlungnahme sind es 799 Euro. Das iPhone 11 Pro gibt es im Tausch für ein anderes iPhone ab 839 Euro.

Vor einem Jahr hatte der Startpreis für das iPhone XR höher gelegen. Außerdem haben mehrere Konkurrenten zuletzt besonders hochpreisige Smartphone-Modelle an den Start gebracht - wie etwa der südkoreanische Technologieriese Samsung mit seinem faltbarem Galaxy Fold.

Zugleich gilt der Smartphonemarkt als immer stärker gesättigt, vor allem weil viele Verbraucher mit dem Austausch ihres Geräts gegen ein neues immer länger abwarten. Das iPhone 11 soll nun unter anderem mit einem Weitwinkel-, einem Ultraweitwinkel- und in der Variante Pro zusätzlich mit einem Teleobjektiv punkten. Außerdem verspricht Apple eine "Batterielaufzeit für den ganzen Tag" und einen besseren Schutz vor Wasser.

Mit seinen Plattformen Apple TV+ und dem Gamingdienst Apple Arcade will Apple Nutzer verstärkt über Inhalte an das Unternehmen binden. Apple TV+ soll am 1. November starten und im Abo in Deutschland 4,99 Euro kosten - damit ist der Dienst deutlich günstiger als etwa Netflix. Wer ein neues Apple-Gerät kauft, bekommt den Dienst für ein Jahr kostenlos dazu.

Apple Arcade soll nach Angaben von Apple-Managerin Ann Thai Spiele beinhalten, "die es auf keiner anderen mobilen Plattform oder bei keinem anderen Abo-Service gibt". Der Dienst soll den Nutzern Zugriff auf mehr als 100 Spiele bieten und ab kommendem Mittwoch für 4,99 Euro im Monat verfügbar sein.

Mit den neuen Geräten und den neuen Diensten gebe es für Nutzer künftig "mehr Gründe, bei Apple zu bleiben als sich von Apple abzuwenden", kommentierte Analyst Patrick Moorhead von Moor Insights & Strategy. Daniel Ives von Wedbush Securities begrüßte die "überraschende" Preisgestaltung des Konzerns mit dem Ziel, sich Marktanteile zu sichern. Angelo Zino von CFRA Research äußerte die Einschätzung, dass Apple TV+ und Apple Arcade dazu beitragen werden, das Wachstum für Apple im Bereich der digitalen Dienste zu beschleunigen.

Anleger begrüßten die Ankündigungen Apples, die Aktien des Konzerns konnten am Dienstag leicht auf 216,70 Dollar zulegen. Netflix und der US-Konzern Disney, der im November mit einem eigenen Streamingdienst an den Start gehen will, verloren hingegen jeweils rund zwei Prozent.

(Y.Ignatiev--DTZ)

Empfohlen

US-Präsident empfängt Hauptinvestoren in seinen Trumpcoin zu Abendessen

US-Präsident Donald Trump empfängt am Donnerstagabend (Freitagmorgen MESZ) die Hauptinvestoren in seine persönliche Kryptowährung zu einem "exklusiven" Abendessen in einem seiner Golfclubs nordöstlich von Washington. Eingeladen sind 220 Inhaber des sogenannten Trumpcoins $Trump. Die 25 Top-Investoren können vorher an einem Empfang mit dem Präsidenten teilnehmen. Kritiker halten den Trumpcoin für moralisch fragwürdig und werfen dem Rechtspopulisten Bereicherung im Amt vor.

EU-Parlament stimmt über Zölle auf Düngemittel aus Russland und Belarus ab

Das Europaparlament stimmt am Donnerstag (ab 11 Uhr) in Brüssel über die Einführung von Zöllen auf Düngemittel aus Russland und Belarus ab. Die Abgeordneten entscheiden über einen Vorschlag der EU-Kommission, Strafzölle auf Stickstoff-basierte Düngemittel und weitere Agrarprodukte zu erheben. Ziel der neuen Strafzölle ist es nach Angaben aus Brüssel, die russischen Exporteinnahmen zu schmälern.

Fünf Jahre nach George Floyds Tod: Ermittlungen gegen US-Polizisten vor dem Aus

Fast fünf Jahre nach dem Tod des Afroamerikaners George Floyd durch Polizeigewalt will die US-Regierung von Präsident Donald Trump Ermittlungen gegen Polizisten in ähnlichen Fällen einstellen. Das Justizministerium kündigte am Mittwoch in Washington an, es wolle Polizisten in Louisville im Bundesstaat Kentucky entlasten sowie in Minneapolis in Minnesota. Vorwürfe gegen Polizeikräfte in Memphis und vier weiteren Städten kämen ebenfalls auf den Prüfstand.

Ehemaliger Apple-Designchef Jony Ive wechselt zum KI-Unternehmen OpenAI

Einst hat er das Design des iPhones entwickelt, nun will der Designer Jony Ive den Geräten des ChatGPT-Entwicklers OpenAI zu einem neuen Look verhelfen: Wie OpenAI-Chef Sam Altman am Mittwoch in einem Video mitteilte, wird Ive gemeinsam mit seinem Team das Design bei dem KI-Unternehmen übernehmen. Einen ersten Prototyp der Zusammenarbeit bezeichnete Altman als "das coolste Stück Technik, das die Welt je gesehen hat".

Textgröße ändern: