Deutsche Tageszeitung - Wasserwirtschaft will Verschmutzer wie Pharmakonzerne an Reinigung beteiligen

Wasserwirtschaft will Verschmutzer wie Pharmakonzerne an Reinigung beteiligen


Wasserwirtschaft will Verschmutzer wie Pharmakonzerne an Reinigung beteiligen
Wasserwirtschaft will Verschmutzer wie Pharmakonzerne an Reinigung beteiligen / Foto: ©

Die deutsche Wasserwirtschaft will Hersteller und Importeure von Medikamenten und Schadstoffen direkt an den Kosten der Wasseraufbereitung beteiligen. Die "verursachergerechte Beteiligung" durch die Einzahlung in einen Fonds sei "die ökologisch und ökonomisch effizienteste Lösung", teilte der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) am Montag mit. Der Verband will durch diesen "Spurenstofffonds" sicherstellen, dass nicht die Verbraucher die Reinigungskosten zahlen müssen.

Textgröße ändern:

Laut BDEW verursachen der steigende Medikamentenkonsum und andere Verunreinigungen in den kommenden 30 Jahren eine zusätzliche Belastung in Höhe von bis zu 36 Milliarden Euro. Wie die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" am Montag berichtete, fallen darunter vor allem die Kosten für die flächendeckende Modernisierung von Kläranlagen. "Diese Kosten würden - mit der Finanzierung von Reinigungsleistungen über eine Abwasserabgabe - einseitig die Verbraucherinnen und Verbraucher belasten", erklärte der Verband.

"Die jetzige Finanzierung von Reinigungsleistungen kommt einer Lizenz zur Verschmutzung gleich", sagte Martin Weyland, BDEW-Geschäftsführer für die Bereiche Wasser und Abwasser. Das Fondsmodell sieht vor, dass die Verursacher je nach Schädlichkeit der mit ihnen in Verbindung gebrachten Rückstände im Wasser einen Betrag in den Fonds einzahlen müssen oder alternativ entsprechende Technologien zur Vermeidung solcher Spurenstoffe unterstützen können.

"Die verantwortlichen Stellen müssen außerdem bei der Zulassung verstärkt auf die Umweltverträglichkeit der Medikamente achten", sagte Weyland mit Blick auf die Arzneimittelbranche weiter. Laut eines Gutachtens für den BDEW müsste für die Koordinierung des Fonds keine neue Behörde geschaffen werden: Durch große Analogien zum Emissionshandel wäre "eine Erweiterung der beim Umweltbundesamt verorteten Deutschen Emissionshandelsstelle denkbar, um Synergieeffekte zu nutzen und die administrativen Kosten zu minimieren".

(A.Stefanowych--DTZ)

Empfohlen

EU kündigt konsequente Durchsetzung von Regeln für Onlineplattformen an

Angesichts der Kehrtwende von Meta-Chef Mark Zuckerberg bei Faktenchecks in seinen Online-Netzwerken hat die EU eine konsequente Durchsetzung der in der Europäischen Union geltenden Regeln angekündigt. "Unsere Aufgabe ist es, dafür zu sorgen, dass die Rechte der europäischen Bürger respektiert werden und unsere Gesetzgebung befolgt wird", schrieb EU-Digitalkommissarin Henna Virkkunen am Samstag im Onlinedienst X, der Musk gehört. Der scheidende US-Präsident Joe Biden verurteilte die zunächst auf die USA beschränkte Meta-Abkehr von Faktenchecks als "beschämend".

"Sparwochen": DB verkauft zwei Millionen Tickets teils ab 14,39 Euro

Die Deutsche Bahn (DB) bietet ab Dienstag zwei Millionen zusätzliche Sparpreis-Tickets ab 17,99 Euro und Extra-Rabatte an, die eine Fahrt im ICE für 14,39 Euro möglich machen. Für Reisen mit der Bahn an einem Dienstag oder Mittwoch gibt es im Rahmen der "Sparwochen" einen Rabatt von 20 Prozent auf Super-Sparpreis- und Sparpreistickets, wie die DB am Sonntag ankündigte. Wer eine Bahncard 25 oder 50 hat, muss dann nur 10,79 Euro zahlen.

Digitalkommissarin: EU-Regeln für Online-Plattformen werden durchgesetzt

Angesichts der Angriffe durch die Tech-Milliardäre Mark Zuckerberg und Elon Musk hat EU-Digitalkommissarin Henna Virkkunen eine konsequente Durchsetzung der in der Europäischen Union geltenden Regeln für die Onlinenetzwerke angekündigt. "Unsere Aufgabe ist es, dafür zu sorgen, dass die Rechte der europäischen Bürger respektiert werden und unsere Gesetzgebung befolgt wird", schrieb Virkkunen am Samstag im Onlinedienst X, der Musk gehört.

Elon Musk erreicht Millionenpublikum mit Live-Übertragung von AfD-Parteitag

US-Milliardär Elon Musk hat dem AfD-Bundesparteitag in Riesa über sein Online-Netzwerk X zu einer großen Reichweite verholfen. Musk teilte den Livestream des Parteitags am Samstag über sein Konto bei X. Am Samstagabend folgten laut Angaben bei X weltweit 4,6 Millionen Nutzerinnen und Nutzer der Liveübertragung. Insgesamt verzeichnete die Übertragung auf Musks Konto 14,6 Millionen Zugriffe. Auf dem eigenen X-Konto der AfD folgten am Samstagabend nur 45.000 Menschen der Liveübertragung.

Textgröße ändern: