Deutsche Tageszeitung - Bis zu 5000 Euro: Koalition kündigt Kaufprämie für E-Autos und Plugin-Hybride an

Bis zu 5000 Euro: Koalition kündigt Kaufprämie für E-Autos und Plugin-Hybride an


Bis zu 5000 Euro: Koalition kündigt Kaufprämie für E-Autos und Plugin-Hybride an
Bis zu 5000 Euro: Koalition kündigt Kaufprämie für E-Autos und Plugin-Hybride an / Foto: © AFP

Für den Kauf eines Elektroautos oder Plugin-Hybrids soll es schon im kommenden Jahr eine Prämie von bis zu 5000 Euro geben - allerdings nur für Privatleute mit "kleinem oder mittlerem Einkommen". Das beschloss der Koalitionsausschuss von Union und SPD in der Nacht zum Freitag. Insgesamt stehen drei Milliarden Euro zur Verfügung, damit könnten 600.000 Autos gefördert werden.

Textgröße ändern:

Die neue Kaufprämie solle die Nachfrage nach emissionsarmen Fahrzeugen im Straßenverkehr und den Umstieg auf klimafreundliche Mobilität unterstützen, heißt es im Koalitionsbeschluss. "Gezielt" sollen insbesondere Haushalte mit kleinem und mittlerem Einkommen profitieren. Gefördert werden sollen daher Haushalte mit einem zu versteuernden jährlichen Einkommen bis zu 80.000 Euro, diese Grenze steigt um 5000 Euro pro Kind.

Die Prämie für den Kauf oder das Leasing eines E-Autos oder Plugin-Hybrids soll 3000 Euro betragen - pro Kind erhöht sie sich um 500 Euro, allerdings maximal um 1000 Euro. Für Haushalte mit besonders niedrigem Einkommen ist eine weitere Aufstockung um 1000 Euro möglich. Die Grenze wird hier bei 3000 Euro netto im Monat gezogen.

Nur Privatpersonen können die Förderung erhalten. Das Auto darf anschließend nicht sofort weiterverkauft werden. Die Mittel für die Kaufprämie in Höhe von drei Milliarden Euro sollen demnach aus dem Klima- und Transformationsfonds kommen.

Bis Ende des Jahres soll die genaue Ausgestaltung des Förderprogramms nun "finanisiert" werden, heißt es im Koalitonsbeschluss. Dann werde das Programm "schnellstmöglich im Jahr 2026 gestartet". Voraussetzung ist die Genehmigung der EU-Kommission.

CSU-Chef Markus Söder betonte am Freitag, im Programm seien auch sogenannte "Local-Content-Kriterien" vorgesehen - Vorschriften also, dass ein bestimmter Anteil des Fahrzeugs in Europa gefertigt wird. Es sei wichtig, "dass es nicht nur um Autos geht, die in Asien produziert werden", sagte Söder. Sie müssten "auch bei uns Wertschöpfung haben und Arbeitsplätze sichern". So stärke das Förderprogramm auch die deutsche Wirtschaft: "Das ist ein Riesenschub für den Inlandsmarkt."

Eine Kaufprämie für Elektroautos gab es schon - der sogenannte Umweltbonus für Privatleute und Unternehmen war 2016 eingeführt und Ende 2023 von der Ampel-Koalition abrupt gestrichen worden. Hintergrund war damals das Urteil des Bundesverfassungsgerichts, dass der Haushalt verfassungswidrig war - die Ampel musste daher Milliarden einsparen.

Das Aus der Kaufprämie sorgte 2024 für einen Einbruch bei den Neuzulassungen von Elektroautos. Anfang 2025 waren laut Kraftfahrt-Bundesamt rund 1,6 Millionen reine Elektroautos auf Deutschlands Straßen unterwegs, ein Anteil von 3,3 Prozent an den über 49 Millionen Pkw hierzulande. Die Zahl der Plugin-Hybride lag demnach bei 967.000.

(N.Loginovsky--DTZ)

Empfohlen

Tiktok will australisches Social-Media-Verbot für Kinder umsetzen

Die Videoplattform Tiktok hat angekündigt, das in Australien verhängte Social-Media-Verbot für Kinder in der kommenden Woche umzusetzen. Tiktok-Nutzende unter 16 Jahren würden "informiert, dass sie ihr bestehendes Konto nicht mehr nutzen können, das inaktiv wird", erklärte das Unternehmen, das zu dem chinesischen Bytedance-Konzern gehört, am Freitag. Das australische Gesetz greift ab kommendem Mittwoch.

Weiteres Plus bei den Aufträgen für die Industrie im Oktober

Die Auftragslage im Verarbeitenden Gewerbe hat sich im Oktober erneut verbessert. Das Ordervolumen stieg im Vergleich zum Vormonat um 1,5 Prozent, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Freitag mitteilte. Für September war nach zuvor vier Rückgängen bereits ein Plus verzeichnet worden, das die Statistiker nun noch von 1,1 auf 2,0 Prozent nach oben korrigierten.

Anteil der Beschäftigten mit Niedriglohn unverändert bei 16 Prozent

Rund 6,3 Millionen Menschen in Deutschland zählten im April 2025 zum Niedriglohnsektor. Damit blieb der Anteil der Menschen mit Niedriglöhnen an allen Beschäftigungsverhältnissen wie bereits im Vorjahr bei 16 Prozent, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Freitag mitteilte. Die Schwelle, ab der die Bezahlung als Niedriglohn zählt, stieg demnach von 13,79 Euro pro Stunde im Jahr 2024 auf nun 14,32 Euro.

US-"Kriegsminister": Kritik an Hegseth wird lauter

US-Verteidigungsminister Pete Hegseth sieht sich zunehmend scharfem Gegenwind ausgesetzt. Kongressabgeordnete der Republikaner und der Demokraten äußerten sich am Donnerstag in Washington entsetzt über die Tötung von zwei mutmaßlichen Drogenschmugglern, die einen von Hegseth angeordneten Angriff auf ihr Boot überlebt hatten. Eine Pentagon-Untersuchung ergab zudem, dass der Ressortchef mit der Weitergabe von Militärgeheimnissen im Chatdienst Signal Risiken für Soldaten in Kauf genommen habe.

Textgröße ändern: