Deutsche Tageszeitung - Bundesrat segnet Steuervorteile für E-Dienstwagen und Tampons ab

Bundesrat segnet Steuervorteile für E-Dienstwagen und Tampons ab


Bundesrat segnet Steuervorteile für E-Dienstwagen und Tampons ab
Bundesrat segnet Steuervorteile für E-Dienstwagen und Tampons ab / Foto: ©

Zum Jahreswechsel treten für Verbraucher mehrere Steuervorteile in Kraft: Der Bundesrat stimmte am Freitag einer Reihe von Änderungen im Steuerrecht zu, die unter anderem die stärkere Förderung der Elektromobilität und eine ermäßigte Umsatzsteuersatz für Hygieneartikel wie Tampons umfassen. Der Bundestag hatte bereits Anfang November grünes Licht gegeben.

Textgröße ändern:

Damit können wesentliche Teile des Jahressteuergesetzes, das nun noch von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier unterzeichnet und dann im Bundesgesetzblatt veröffentlicht werden muss, am 1. Januar in Kraft treten. Einen Schwerpunkt bilden Maßnahmen zur E-Mobilität und zur verstärkten Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel sowie des Fahrrads. Dadurch soll auch ein Beitrag zur Senkung der CO2-Emissionen geleistet werden.

Neben einer Sonderabschreibung für rein elektrische Lieferfahrzeuge sieht das Gesetz vor, die Dienstwagenbesteuerung für Elektro- oder Hybridautos weiterhin nur mit 0,5 Prozent des Listenpreises zu bewerten. Das kostenfreie Aufladen eines Elektromobils beim Arbeitgeber bleibt bis 2030 steuerfrei, ebenso die private Nutzung von betrieblichen Fahrrädern. Für Pendler relevant: das Jobticket wird künftig pauschal mit 25 Prozent besteuert und nicht mehr auf die Entfernungspauschale angerechnet.

Günstiger für Verbraucher werden künftig E-Books und Tampons. Für die Monats-Hygieneartikel und die elektronischen Bücher soll künftig ebenso wie für E-Paper der ermäßigte Umsatzsteuersatz von sieben Prozent gelten. Die Debatte über eine Steuersenkung auf Hygieneartikel für Frauen läuft schon lange; zuletzt hatten mehrere Petitionen zehntausende Unterstützer und Unterstützerinnen gefunden. Sie argumentieren, dass Tampons und Binden zum Grundbedarf von Frauen gehören und kein Luxus sind.

Außerdem steigen die steuerfreien Verpflegungspauschalen bei Dienstreisen und Weiterbildungen, ebenso der Pauschbetrag für Berufskraftfahrer. Über diese Änderungen hinaus schlug der Bundesrat in einer begleitenden Entschließung an die Bundesregierung vor, steuerliche Verbesserungen für ehrenamtliches Engagement auf den Weg zu bringen. Hierbei muss nun die Bundesregierung entscheiden, ob sie dieses Anliegen der Länder aufgreift. Feste Fristen gibt es dafür nicht.

(W.Uljanov--DTZ)

Empfohlen

Merz' erster EU-Gipfel: Härtere Migrationspolitik und baldige Zollabkommen

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat bei seinem ersten EU-Gipfel in Brüssel seine Unterstützung für eine härtere EU-Migrationspolitik deutlich gemacht und zugleich auf baldige Zoll-Abkommen mit den USA gedrängt. Kurz vor dem Gipfel nahm Merz am Donnerstag in Brüssel an einem informellen Treffen von EU-Hardliner-Staaten in der Flüchtlingspolitik teil. Danach begann der Gipfel, auf dem am Nachmittag das nächste Sanktionspaket gegen Russland beraten werden sollte. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wollte sich per Videokonferenz dazuschalten.

Bundestag verlängert mit Stimmen von Koalition und Grünen Mietpreisbremse

Der Bundestag hat der Verlängerung der Mietpreisbremse um vier Jahre zugestimmt. In der Abstimmung am Donnerstag verabschiedeten die Koalitionsfraktionen von Union und SPD zusammen mit den Grünen die Verlängerung bis Ende 2029. Die AfD stimmte gegen die Verlängerung, die Linke enthielt sich. Weitergehende Anträge für mehr Mieterschutz durch Linke und Grünen fanden keine Mehrheit.

Rentenpläne von Ministerin Bas: IG Metall und Linke warnen vor Altersarmut

Die Gewerkschaft IG Metall und die Linke haben die Rentenpläne von Arbeitsministerin Bärbel Bas (SPD) als nicht weitgehend genug kritisiert und vor Altersarmut gewarnt. Die geplante Stabilisierung des Rentenniveaus bei 48 Prozent "bremst den Fall der Rente nur kurz ab", kommentierte die IG Metall die Pläne am Donnerstag. Die Linkspartei forderte eine Anhebung auf 53 Prozent. Bas gab ihr Rentenpaket inzwischen in die Ressortabstimmung.

Verbotene Budapester "Pride Parade": Ungarn warnt EU-Vertreter vor Teilnahme

Die ungarische Regierung hat EU-Vertreter davor gewarnt, trotz eines von der Polizei verhängten Verbots an der "Pride Parade" in Budapest teilzunehmen. Die Rechtslage sei "eindeutig", erklärte der ungarische Justizminister Bence Tuzson in einem Schreiben an die Botschafter mehrerer EU-Länder, das der Nachrichtenagentur AFP am Mittwoch vorlag. "Die Pride ist eine gesetzlich verbotene Versammlung". Wer daran teilnehme, begehe einen Gesetzesverstoß. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen rief zur Unterstützung der Veranstaltung auf.

Textgröße ändern: