Deutsche Tageszeitung - Ernährungsministerin und Bauernpräsident kritisieren niedrige Lebensmittelpreise

Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild

Ernährungsministerin und Bauernpräsident kritisieren niedrige Lebensmittelpreise


Ernährungsministerin und Bauernpräsident kritisieren niedrige Lebensmittelpreise
Ernährungsministerin und Bauernpräsident kritisieren niedrige Lebensmittelpreise / Foto: ©

Bundesernährungsministerin Julia Klöckner (CDU) und Bauernpräsident Joachim Rukwied haben sich kritisch über niedrige Lebensmittelpreise geäußert. Klöckner verurteilte in der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" insbesondere "Dumpingpreise auf Fleisch". Rukwied sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung", er sehe die Preisgestaltung bei Bio-Produkten "mit großer Sorge". Beide urteilten, die Verbraucher in Deutschland gäben insgesamt zu wenig für Lebensmittel aus.

Anzeige Bild

Textgröße ändern:

Klöckner sagte der "FAS", sie finde es gut, dass sich die Menschen heute mehr als früher für die Methoden der Tierhaltung interessierten. "Dann müssen sie aber auch wissen, dass das mehr kostet - und sagen: Ich esse vielleicht nicht mehr jeden Tag Fleisch, dafür aber besseres."

Die Ministerin kritisierte in diesem Zusammenhang die Preispolitik der Supermärkte.Es sei unanständig, "wenn der Handel die Kunden mit Dumpingpreisen für Fleisch in den Laden lockt, damit sie dort andere Produkte kaufen". Das verderbe alle Maßstäbe. Wenn der Verbraucher einmal Hähnchenflügel für zwei Euro pro Kilo gekauft habe, dann halte er das zukünftig für normal.

Klöckner stellte zugleich die Prioritäten der Konsumenten in Frage. "Für ein ordentliches Motorenöl zahlen Autofahrer bereitwillig 40 Euro pro Liter, beim Salatöl sind zwei Euro schon zu viel. Da stimmt doch etwas nicht", urteilte sie.

Insgesamt sollten die Bürger einen höheren Anteil ihres Einkommens für Essen ausgeben. "Da liegen wir mit weniger als zehn Prozent am unteren Ende der Europäischen Union", sagte die CDU-Politikerin.

Diese Größenordnung nannte auch der Präsident des Deutschen Bauernverbandes. Zehn Prozent seien "einfach zu wenig", sagte Rukwied der "NOZ". "Wir können die Landwirtschaft nur dann verändern, wenn die Bereitschaft dafür da ist, mehr für Lebensmittel auszugeben."

Er nahm insbesondere Werbekampagnen mit Schnäppchenpreisen für Bio-Lebensmittel in den Fokus. Bio-Produkte seien in der Herstellung teurer als konventionelle - Biobauern bräuchten daher einen höheren Preis, "sonst funktioniert das nicht", sagte Rukwied. Er sehe die Gefahr, dass die Landwirte unter Preisdruck geraten könnten, in einzelnen Bereichen sei das bereits der Fall.

Rukwied appellierte zudem an Verbraucher, verstärkt regionale Qualitätsprodukte zu kaufen. "Achten Sie darauf, wo die Ware herkommt! Das gilt auch für Öko-Lebensmittel", sagte er der Zeitung.

(Y.Ignatiev--DTZ)

Empfohlen

Nach Leitzins-Entscheidung: Trump droht mit Entlassung von Notenbankchef Powell

US-Präsident Donald Trump hat den Notenbankchef des Landes, Jerome Powell, erneut zu einer Umkehr bei der Zinspolitik aufgefordert und mit dessen Entlassung gedroht. Er habe Powell auf jede mögliche Art und Weise dazu aufgefordert, den Leitzins zu senken, erklärte Trump am Freitag (Ortszeit) in seinem Onlinedienst Truth Social. "Ich war nett, ich war neutral, und ich war gemein, und nett und neutral haben nicht funktioniert", schrieb er weiter.

Mindestlohn: IG Metall für einvernehmliche Lösung - Bas vertraut auf Kommission

In der Debatte über einen höheren Mindestlohn hat die Gewerkschaft IG Metall die Sozialpartner in der Mindestlohnkommission zu einer einvernehmlichen Lösung gedrängt. "Wir erwarten eine Einigung in der Mindestlohnkommission", sagte Gewerkschaftschefin Christiane Benner der "Rheinischen Post" vom Samstag. Sie sei "sicher", dass die Kommission dies schaffen werde. Arbeitsministerin Bärbel Bas (SPD) unterstrich ebenfalls ihr Vertrauen in das Gremium.

Bas sieht kein Einsparpotenzial durch schärfere Sanktionen beim Bürgergeld

Bundesarbeitsministerin Bärbel Bas (SPD) sieht wenig Einsparpotenzial durch verschärfte Sanktionen beim Bürgergeld. "Die Sanktionen werden nicht helfen", sagte sie im Interview der Woche des Deutschlandfunks. Es sei eine falsche Annahme, dass sich über unkooperative Empfängerinnen und Empfänger von Bürgergeld viel Geld sparen lasse. "Die Wahrheit ist, wenn man sich die Zahlen anschaut, die sogenannten Totalverweigerer sind eine geringe Anzahl", sagte Bas.

Studie zeigt Wandel in der Erziehung: Erfolg und Gehorsam verlieren an Wert

Verantwortung, Nähe und Selbstbestimmung: Ihrem Nachwuchs derlei Werte zu vermitteln ist Eltern einer Studie zufolge mittlerweile deutlich wichtiger als Kriterien wie Erfolg und Gehorsam. Eine Umfrage der Krankenkasse Pronova BKK unter 2000 Müttern und Vätern ergab, dass Verantwortungsbewusstsein (48 Prozent), Hilfsbereitschaft und Höflichkeit (jeweils 47 Prozent) auf der Liste der Eigenschaften, die Eltern vermitteln möchten, ganz oben stehen. Die Ergebnisse lagen der Nachrichtenagentur AFP am Samstag vor.

Textgröße ändern:

Anzeige Bild