
Nordrhein-westfälische Finanzämter waren 2019 beim Steuerbescheid am schnellsten

In Nordrhein-Westfalen arbeiten die Finanzämter am schnellsten, in Hessen und Thüringen müssen Steuerzahler am längsten auf ihren Steuerbescheid warten. Die NRW-Finanzämter brauchten im vergangenen Jahr im Schnitt 47 Tage, um eine Steuererklärung zu bearbeiten, wie das Portal Lohnsteuer-kompakt.de ermittelte. In Hessen und Thüringen dagegen dauerte dies im Schnitt jeweils 61,5 Tage. Auch in Schleswig-Holstein betrug die Wartezeit 61,2 Tage.
Deutschlands schnellstes Finanzamt kam 2019 ebenfalls aus Nordrhein-Westfalen: Herne schaffte eine Bearbeitungsdauer von nur 26,6 Tagen. "Hinzu kommt, dass sieben der zehn schnellsten Finanzämter Deutschlands in Nordrhein-Westfalen angesiedelt sind", sagte der Geschäftsführer von Lohnsteuer-kompakt.de, Felix Bodeewes.
Im Vorjahr war das Saarland auf Platz eins gelandet, es kam 2019 auf den zweiten Platz. Berlin, das in den vergangenen vier Jahren drei Mal den ersten und einmal den zweiten Platz belegt hatte, kam auf den vierten Platz. Deutschlands langsamstes Finanzamt war der Auswertung zufolge die Nördlinger Außenstelle Donauwörth in Bayern. Hier mussten Steuerpflichtige 84,5 Tage auf ihren Steuerbescheid warten.
Der bundesweite Schnitt der Bearbeitungszeit lag im vergangenen Jahr bei 54,7 Tagen - 1,4 Tage weniger als im Vorjahr. Im Vergleich zur bundesweiten durchschnittlichen Bearbeitungszeit im Jahr 2015 habe sich die Bearbeitungszeit aber um 2,2 Tage verlängert, erklärte Bodeewes.
Lohnsteuer-kompakt.de wertete rund 400.000 über das Portal erstellte Steuererklärungen aus. Berücksichtigt worden seien 518 Finanzämter, wobei pro Finanzamt mindestens 50 Steuererklärungen eingereicht wurden.
(W.Uljanov--DTZ)