
Erdogan kündigt türkische Gasbohrungen im Ostmittelmeer noch in diesem Jahr an

Im Streit um die reichen Gasvorkommen im östlichen Mittelmeer hat die türkische Regierung weitere Probebohrungen noch in diesem Jahr angekündigt. Die Suche nach Gas und Bohrungen sollten "so schnell wie möglich" beginnen, wenn die Lizenzen dafür vergeben seien, sagte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan am Donnerstag in einer Rede in Ankara. In einem ersten Schritt werde das türkische Erkundungsschiff "Oruç Reis" mit der Suche nach Erdgas beginnen.
Seit der Entdeckung von reichen Gasvorkommen vor der Küste Zyperns gibt es heftigen Streit um deren Ausbeutung. Sowohl die Republik Zypern als auch die Türkei erheben Anspruch auf das Seegebiet. Die Regierung in Ankara versucht Fakten zu schaffen, indem sie durch ein umstrittenes Seeabkommen mit Libyen die Grenzen ihres Seegebiets im östlichen Mittelmeer erheblich ausweitet.
Bei den anderen Anrainerstaaten Griechenland, Zypern und Ägypten stieß die Vereinbarung auf scharfe Kritik, da sie dadurch ihre eigenen Rechte in der Region verletzt sehen. Erdogan betonte dagegen, dass in der Region künftig nur noch mit Einwilligung Libyens oder der Türkei "legale" Suchen nach Gas und Probebohrungen möglich seien.
Die Türkei hatte bereits im vergangenen Jahr Probebohrungen in den umstrittenen Gasfeldern gestartet. Ankara zufolge erfolgen die Bohrungen gemäß internationalem Recht in seinem Kontinentalschelf.
(M.Dorokhin--DTZ)