
Grüne wollen gemeinnützige Wohnungswirtschaft finanziell fördern

Um Geringverdiener und Familien in den Innenstädten zu halten, wollen die Grünen einem Bericht zufolge die gemeinnützige Wohnungswirtschaft wiederbeleben. Wie die "Süddeutsche Zeitung" in ihrer Donnerstagsausgabe unter Berufung auf einen ihr vorliegenden Gesetzentwurf berichtet, sollen Wohnungsunternehmen unter anderem die Körperschafts-, Gewerbe-, Grund- und Grunderwerbssteuern erlassen werden, wenn sie dauerhaft günstige Wohnungen für Menschen mit kleinem und mittlerem Einkommen schaffen. Außerdem soll es einen Investitionszuschuss auf Baukosten geben.
"Bezahlbares Wohnen ist die soziale Frage unserer Zeit", sagte Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt der "Süddeutschen Zeitung". Von einst 3,3 Millionen Sozialwohnungen seien heute nur 1,5 Millionen übrig, der Schwund halte an. "Es braucht eine Gemeinnützigkeit, die wieder dauerhaft sozial gebundenen Wohnraum schafft", forderte die Grünen-Politikerin.
Die staatliche Förderung gemeinnütziger Wohnungsunternehmen in Deutschland war 1990 abgeschafft worden. Anlass waren Korruption und Millionenschulden bei der gewerkschaftseigenen Wohnungsgesellschaft Neue Heimat.
Die Grünen wollen die Wohnungsgemeinnützigkeit nun wiederbeleben. Neben Steuervergünstigungen sieht ihr Entwurf auch einen Investitionszuschuss von 20 Prozent auf Baukosten zu, die eine dauerhafte Sozialbindung akzeptieren. Vermietet werden darf demnach nur an natürliche Personen unter einer bestimmten Einkommensgrenze – und zu Mieten der ortsüblichen Vergleichsmiete. Als förderwürdig sollen demnach nur Gegenden mit angespanntem Wohnungsmarkt gelten. Die Kosten des Vorhabens werden auf drei Milliarden Euro jährlich beziffert.
(W.Budayev--DTZ)