Deutsche Tageszeitung - OECD: Coronavirus versetzt Weltwirtschaft 2020 starken Dämpfer

OECD: Coronavirus versetzt Weltwirtschaft 2020 starken Dämpfer


OECD: Coronavirus versetzt Weltwirtschaft 2020 starken Dämpfer
OECD: Coronavirus versetzt Weltwirtschaft 2020 starken Dämpfer / Foto: ©

Das neuartige Coronavirus dürfte der Weltwirtschaft in diesem Jahr einen starken Dämpfer versetzen: Die Organisation für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit (OECD) senkte ihre weltweite Wachstumsprognose für 2020 um einen halben Punkt auf 2,4 Prozent, wie sie am Montag nach ersten Berechnungen mitteilte. Besonders betroffen ist demnach China, aber auch in Deutschland und der Eurozone dürfte die Konjunktur laut OECD schrumpfen.

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Durch das Coronavirus würden "die Aussichten deutlich abgeschwächt", warnte die Organisation. Für China senkte die OECD ihre Konjunkturprognose vom November um 0,8 Punkte auf 4,9 Prozent ab. "Die Produktionsrückgänge in China sind weltweit zu spüren", hieß es in dem aktuellen Zwischenbericht mit dem Titel: "Coronavirus: Die Weltwirtschaft ist gefährdet".

Für Deutschland rechnet die OECD im laufenden Jahr nur noch mit einem Wachstum von 0,3 Prozent, 0,1 Prozentpunkte weniger als bisher. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hatte zuvor im ARD-"Morgenmagazin" gesagt, Deutschland habe "eine sehr widerstandsfähige Wirtschaft".

Deutlich stärker betroffen ist Italien, das in Europa die meisten Infektionen zählt: Dort erwartet die OECD nur noch ein Nullwachstum statt bislang 0,4 Prozent. Für die gesamte Eurozone sagte die Organisation eine Abschwächung um 0,3 Punkte auf 0,8 Prozent Wachstum voraus.

Nach Angaben aus Paris wollen die Finanzminister der Eurogruppe und der G7-Staaten in dieser Woche telefonisch über die Lage beraten. Es gehe um eine "Abstimmung der Antworten", sagte der französische Finanz- und Wirtschaftsminister Bruno Le Maire.

Die Zahl der mit dem Virus Infizierten war weltweit zuvor auf fast 90.000 gestiegen. Nach Angaben der Gesundheitsbehörden gab es mehr als 3000 Tote, die meisten von ihnen in Asien.

(W.Uljanov--DTZ)