Deutsche Tageszeitung - Opec und Partner nähern sich offenbar Einigung über Drosselung von Fördermengen

Opec und Partner nähern sich offenbar Einigung über Drosselung von Fördermengen


Opec und Partner nähern sich offenbar Einigung über Drosselung von Fördermengen
Opec und Partner nähern sich offenbar Einigung über Drosselung von Fördermengen / Foto: ©

Die Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) und ihre Partner haben bei ihren Beratungen über eine Drosselung der Förderung offenbar deutliche Fortschritte erzielt. US-Präsident Donald Trump sagte am Donnerstag in Washington, die Opec und ihre Partner seien einem "Deal" nahe. Die Einigung werde wahrscheinlich noch am Donnerstag (US-Zeit) oder am Freitag bekanntgegeben. Durch eine Drosselung der Fördermengen soll ein weiterer Verfall des Ölpreises verhindert werden.

Textgröße ändern:

Der iranische Ölminister Bidschan Namdar Sanganeh sagte im Staatsfernsehen seines Landes, bei den Beratungen sei inzwischen eine Vereinbarung "zu 80 Prozent" ausgehandelt. Der algerische Privatsender Ennahar TV berichtete, die Opec habe "historische Entscheidungen" getroffen. Die Opec veröffentlichte bis zum späten Donnerstagabend (MESZ) allerdings kein Kommuniqué zu den Beratungen, die per Videokonferenz geführt wurden.

Nach Angaben von Ennahar TV könnte die Produktion um die gewaltige Menge von zehn Millionen Barrel (ein Barrel sind 159 Liter) pro Tag in den Monaten Mai und Juni heruntergefahren werden. Der kuwaitische Ölminister Chaled al-Fadhel hatte bereits zuvor von einer anvisierten Senkung des Ölfördervolumens um zehn bis 15 Millionen Barrel täglich gesprochen.

Der Ölpreis war in den vergangenen Wochen stark gefallen, zeitweise sogar auf den tiefsten Stand seit 18 Jahren. Gründe sind die weltweit geringe Nachfrage nach dem Rohstoff wegen der Coronavirus-Pandemie sowie ein Preiskrieg zwischen Russland und Saudi-Arabien.

Das Weiße Haus teilte am Donnerstag auch mit, dass Trump mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und dem saudiarabischen Kronprinzen Mohammed bin Salman per Telefon über Maßnahmen zur Stabilisierung des Ölpreises gesprochen habe. In den Gesprächen sei es um einen "Öl-Deal" gegangen, schrieb der für Onlinedienste zuständige Abteilungsleiter Dan Scavino im Kurzbotschaftendienst Twitter.

(W.Budayev--DTZ)

Empfohlen

E-Auto-Verkäufe in der EU legen wieder zu - Hybride überholen Benziner

Der Absatz von E-Autos in der EU hat im September nach monatelangen Rückgängen wieder zugelegt. Es wurden 139.702 Autos mit elektrischem Antrieb zugelassen - 9,8 Prozent mehr als im Vorjahresmonat, wie der europäische Herstellerverband Acea am Dienstag mitteilte. Insgesamt entwickelte sich der Automarkt schlecht, der E-Auto-Marktanteil stieg dadurch umso stärker - von 14,8 Prozent im vergangenen September auf nun 17,3 Prozent.

Internationaler Währungsfonds (IWF) stellt Weltwirtschaftsausblick vor

Der Internationale Währungsfonds (IWF) stellt am Dienstag in Washington (9.00 Uhr Ortszeit, 15.00 Uhr MESZ) seinen Bericht zu den Perspektiven der Weltwirtschaft in diesem und im kommenden Jahr vor. Der Bericht wird am Rande der Jahrestagungen von IWF und Weltbank in der US-Hauptstadt veröffentlicht, die vor dem Hintergrund zahlreichen internationaler Krisen und Konflikte stattfinden.

IAB: 80 Prozent der Betriebe erwarten keinen Jobabbau bei 14 Euro Mindestlohn

Vier von fünf Betrieben (80 Prozent) in Deutschland erwarten einer Studie zufolge keinen Stellenabbau, sollte der Mindestlohn auf 14 Euro erhöht werden. 19 Prozent der Firmen dagegen gehen von einem Beschäftigungsrückgang aus, ein Prozent sogar von einer Zunahme der Beschäftigung, wie aus einer Montag veröffentlichten Untersuchung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Nürnberg hervorgeht.

Bundesarbeitsgericht: Teilzeitkräfte müssen von geringerer Arbeitszeit im Alter profitieren

Sieht ein Tarifvertrag für ältere Beschäftigte eine Verringerung der Arbeitszeit bei gleichem Lohn vor, dürfen Teilzeitkräfte davon nicht ausgenommen werden. Denn andernfalls würden sie durch einen rechnerisch geringeren Stundenlohn unzulässig benachteiligt, wie das Bundesarbeitsgericht (BAG) in Erfurt in einem am Montag veröffentlichten Urteil entschied. (Az. 9 AZR 296/20)

Textgröße ändern: