Deutsche Tageszeitung - Energie-Agentur warnt vor Mangel an Ladestellen für E-Autos

Energie-Agentur warnt vor Mangel an Ladestellen für E-Autos


Energie-Agentur warnt vor Mangel an Ladestellen für E-Autos
Energie-Agentur warnt vor Mangel an Ladestellen für E-Autos / Foto: ©

Vor einem Mangel an Ladestellen für Elektroautos hat die Deutsche Energie-Agentur (Dena) gewarnt. Engpässe drohten besonders in Städten und Ballungsräumen, heißt es in einer Studie der Dena und der Prognos AG im Auftrag des Energieversorgers EnBW, die am Mittwoch in Berlin veröffentlicht wurde.

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Über die Studie hatte zuerst die "Süddeutsche Zeitung" berichtet. "Im Jahr 2030 fehlen je nach Szenario zwischen 0,6 und 1,1 Millionen potenzielle Stellplätze mit privater Ladeinfrastruktur", zitierte die Zeitung aus deren Ergebnissen. Dabei wird von der Annahme ausgegangen, dass in den kommenden Jahren etwa 60 bis 85 Prozent der Ladevorgänge im privaten Umfeld und 15 bis 40 Prozent im öffentlichen Raum stattfinden dürften.

Probleme erwartet die Dena vor allem bei Mehrfamilienhäusern, weil dort häufig keine Ladestationen entstünden. So verfüge Deutschland zwar über ein großes Potenzial von acht bis zwölf Millionen privaten Ladepunkten in Gebäuden mit einer oder zwei Wohnungen, jedoch nur über ein Potenzial von 0,45 bis 1,8 Millionen privaten Ladepunkten bei Gebäuden mit drei oder mehr Wohnungen. Besser sei die Lage bei Ein- oder Zweifamilienhäusern, doch seien diese gerade in den Städten, wo die meisten Elektroautos fahren, seltener.

Schon in der ersten Hälfte des Jahrzehnts könnte sich der Engpass bemerkbar machen, mit Folgen auch für die Elektromobilität insgesamt, warnt die Energie-Agentur. "Das Fehlen der Möglichkeit des privaten Ladens könnte für einen großen Teil der potenziellen Elektrofahrzeugkäufer zu einem Kaufhemmnis werden und damit den Markthochlauf der Elektromobilität behindern", heißt es in der Studie.

Dena-Chef Andreas Kuhlmann verlangte deshalb eine zielgenauere Förderung für die Einrichtung zusätzlicher Ladestellen. "Die Gießkanne hilft nur bedingt beim Ausbau der Infrastruktur, ob bei der öffentlich zugänglichen oder der privaten“, sagte er der "SZ". Diese müsse regional gezielt in jenen dicht besiedelten Regionen ausgebaut werden, wo die Zahl der Elektroautos stark steigt – also im öffentlichen Raum der Städte. Doch auch insgesamt müsse der Ausbau "deutlich schneller werden".

Die Neuzulassungen von E-Autos in Deutschland waren im März nach Angaben der Automobilindustrie auf einen neuen Rekordstand von knapp 20.000 gestiegen. Nach den Plänen der Bundesregierung sollen bis 2030 sieben bis zehn Millionen Elektroautos auf den deutschen Straßen unterwegs sein.

(A.Stefanowych--DTZ)

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