Deutsche Tageszeitung - Fitch stuft Kreditwürdigkeit Italiens herab

Fitch stuft Kreditwürdigkeit Italiens herab


Fitch stuft Kreditwürdigkeit Italiens herab
Fitch stuft Kreditwürdigkeit Italiens herab / Foto: ©

Die Ratingagentur Fitch hat angesichts der Corona-Krise die Kreditwürdigkeit von Italien herabgestuft. Die Agentur setzte die Bonität des Landes am Dienstag von BBB auf BBB- hinab. Sie liegt damit nur noch eine Stufe über dem sogenannten Ramschniveau. Fitch sieht Italien also nur noch knapp über der Schwelle zu den Staaten, deren Anleihen als riskant bewertet werden.

Textgröße ändern:

Italien ist das am stärksten von der Pandemie betroffene Land in Europa. Die Herabstufung spiegele die "bedeutsame Auswirkung" wider, welche die Pandemie auf die italienische Wirtschaft habe, erklärte Fitch. Das italienische Finanzministerium beteuerte daraufhin, die Fundamente der italienischen Wirtschaft und Staatsfinanzen seien weiterhin "solide".

Die italienische Regierung rechnet allerdings mit einem Rückgang der Wirtschaftsleistung in diesem Jahr um acht Prozent. Sie hat bereits eine Reihe von Maßnahmen zur Ankurbelung des Wachstums auf den Weg gebracht.

Zudem hatten sich die EU-Staats- und Regierungschefs in der vergangenen Woche bei einem Video-Gipfel auf gemeinsame Finanzhilfen gegen die Krise verständigt - als ersten Schritt auf ein Rettungspaket von 500 Milliarden Euro. Die von Italien und anderen Staaten im Vorfeld des Gipfels geforderten "Corona-Bonds", also gemeinsamen Anleihen der Mitgliedstaaten, wurden allerdings nicht vereinbart. Bei gemeinsamen Anleihen würde Italien von der höheren Kreditwürdigkeit anderer Staaten wie Deutschland profitieren.

(N.Loginovsky--DTZ)

Empfohlen

E-Auto-Verkäufe in der EU legen wieder zu - Hybride überholen Benziner

Der Absatz von E-Autos in der EU hat im September nach monatelangen Rückgängen wieder zugelegt. Es wurden 139.702 Autos mit elektrischem Antrieb zugelassen - 9,8 Prozent mehr als im Vorjahresmonat, wie der europäische Herstellerverband Acea am Dienstag mitteilte. Insgesamt entwickelte sich der Automarkt schlecht, der E-Auto-Marktanteil stieg dadurch umso stärker - von 14,8 Prozent im vergangenen September auf nun 17,3 Prozent.

Internationaler Währungsfonds (IWF) stellt Weltwirtschaftsausblick vor

Der Internationale Währungsfonds (IWF) stellt am Dienstag in Washington (9.00 Uhr Ortszeit, 15.00 Uhr MESZ) seinen Bericht zu den Perspektiven der Weltwirtschaft in diesem und im kommenden Jahr vor. Der Bericht wird am Rande der Jahrestagungen von IWF und Weltbank in der US-Hauptstadt veröffentlicht, die vor dem Hintergrund zahlreichen internationaler Krisen und Konflikte stattfinden.

IAB: 80 Prozent der Betriebe erwarten keinen Jobabbau bei 14 Euro Mindestlohn

Vier von fünf Betrieben (80 Prozent) in Deutschland erwarten einer Studie zufolge keinen Stellenabbau, sollte der Mindestlohn auf 14 Euro erhöht werden. 19 Prozent der Firmen dagegen gehen von einem Beschäftigungsrückgang aus, ein Prozent sogar von einer Zunahme der Beschäftigung, wie aus einer Montag veröffentlichten Untersuchung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Nürnberg hervorgeht.

Bundesarbeitsgericht: Teilzeitkräfte müssen von geringerer Arbeitszeit im Alter profitieren

Sieht ein Tarifvertrag für ältere Beschäftigte eine Verringerung der Arbeitszeit bei gleichem Lohn vor, dürfen Teilzeitkräfte davon nicht ausgenommen werden. Denn andernfalls würden sie durch einen rechnerisch geringeren Stundenlohn unzulässig benachteiligt, wie das Bundesarbeitsgericht (BAG) in Erfurt in einem am Montag veröffentlichten Urteil entschied. (Az. 9 AZR 296/20)

Textgröße ändern: