
Einzelhandel verzeichnet nach Lockerung der Corona-Einschränkungen historisches Umsatz-Plus

Nach dem historischen Einbruch wegen der Corona-Pandemie hat der deutsche Einzelhandel ein deutliches Umsatzplus verzeichnet: Die Branche machte im Mai ein Plus von kalender- und preisbereinigt 13,9 Prozent im Vergleich zum April, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Mittwoch auf der Basis vorläufiger Ergebnisse mitteilte. Damit habe der Einzelhandel die Corona-bedingten Umsatzeinbußen der Vormonate wieder ausgleichen können. Zudem habe es sich um den stärksten Umsatzanstieg gegenüber einem Vormonat seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 1994 gehandelt.
Als Gründe nannte das Statistische Bundesamt die Geschäftsschließungen bis Mitte April und die anschließenden Lockerungen. Im April war der Umsatz noch um 6,5 Prozent zum Vormonat gesunken. Im Vorjahresvergleich setzten die Einzelhändler im Mai 3,8 Prozent mehr um. Dabei hatte der Mai 2019 mit 25 Verkaufstagen sogar einen Verkaufstag mehr.
Der Einzelhandel mit Lebensmitteln, Getränken und Tabakwaren setzte demnach im Mai im Vorjahresvergleich 4,9 Prozent mehr um. Dabei lag der Umsatz bei den Supermärkten, SB-Warenhäusern und Verbrauchermärkten um 6,4 Prozent über dem des Vorjahresmonats. Der Facheinzelhandel mit Lebensmitteln setzte im entsprechenden Vergleich dagegen 6,6 Prozent weniger um.
Im Einzelhandel mit Nicht-Lebensmitteln stiegen die Umsätze laut Statistischem Bundesamt im Mai im Vergleich zum Vorjahresmonat um 3,5 Prozent. Das größte Umsatzplus zum Vorjahresmonat mit mit 28,7 Prozent erzielte demnach der Internet- und Versandhandel. Veränderungsraten dieser Größenordnung seien selbst in dieser sehr dynamischen Branche ungewöhnlich und somit zu einem erheblichen Teil auf einen Sondereinfluss der Corona-Pandemie zurückzuführen, erklärte die Behörde.
Deutlich zugenommen habe auch der Handel mit Einrichtungsgegenständen, Haushaltsgeräten und Baubedarf mit einem Plus von 8,6 Prozent. Noch nicht wieder auf dem Vorjahresniveau seien dagegen der Handel mit Textilien, Bekleidung, Schuhe und Lederwaren und der Einzelhandel mit Waren verschiedener Art - zum Beispiel Waren- und Kaufhäuser - mit einem Minus von 22,6 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat.
(L.Møller--DTZ)