Deutsche Tageszeitung - EU-Kommission treibt Verfahren gegen Deutschland wegen Kaffeesteuergesetz voran

EU-Kommission treibt Verfahren gegen Deutschland wegen Kaffeesteuergesetz voran


EU-Kommission treibt Verfahren gegen Deutschland wegen Kaffeesteuergesetz voran
EU-Kommission treibt Verfahren gegen Deutschland wegen Kaffeesteuergesetz voran / Foto: ©

Die EU-Kommission treibt ihr Verfahren gegen Deutschland wegen Einfuhrbeschränkungen für Kaffee voran. Die Brüsseler Behörde forderte von der Bundesregierung am Donnerstag erneut Gesetzesänderungen, weil das Kaffeesteuergesetz (KaffeeStG) in jetziger Form gegen EU-Vorschriften zum freien Warenverkehr verstoße. Deutschland hat nun drei Monate Zeit, um zu reagieren. Andernfalls droht eine Klage beim Europäischen Gerichtshof.

Textgröße ändern:

Die Kommission stört sich in erster Linie daran, dass Händler aus anderen Mitgliedstaaten laut KaffeeStG für den Verkauf von Kaffee nach Deutschland einen Verantwortlichen benennen müssen. Dieser Beauftragte muss seinen Sitz in Deutschland haben, eine Einfuhrerlaubnis beim Zoll einholen, Buch über Lieferungen führen und für die Zahlung anfallender Steuern bürgen.

Dies verhindere, dass Einzelhändler aus anderen Mitgliedstaaten Kaffee frei nach Deutschland einführen können, bemängelte die Kommission. Die zusätzlichen Kosten eines Beauftragten in Deutschland würden insbesondere kleinen und mittleren Unternehmen den Zugang zum deutschen Markt erschweren.

Bereits im Januar 2019 hatten die Brüsseler Wettbewerbshüter deshalb ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Deutschland eingeleitet. Berlin hat darauf bislang nach Kommissionsangaben nicht zufriedenstellend reagiert.

(O.Tatarinov--DTZ)

Empfohlen

Mietpreisbremse bis 2029 verlängert - Justizministerin Hubig will zudem Verschärfung

Die geltende Mietpreisbremse wird über Ende 2025 hinaus bis 2029 verlängert. Nach dem Bundestag billigte am Freitag auch der Bundesrat das entsprechende Gesetz. Ziel ist es, den vor allem in Ballungszentren weiterhin angespannten Mietwohnungsmarkt zu entlasten. Bundesjustizministerin Stefanie Hubig (SPD) kündigte darüber hinaus weitere Regelverschärfungen an, etwa zu Kurzzeitvermietungen, Mietwucher und möglichen Strafen bei Verstößen gegen die Mietpreisbremse.

Haushalt: Bas beklagt "schrillen Ton" in Debatte über deutschen Sozialstaat

Bundesarbeitsministerin Bärbel Bas (SPD) hat in den Haushaltsberatungen des Bundestags ihre Pläne für die Rente und für Reformen beim Bürgergeld verteidigt. "Wer sein Leben lang hart gearbeitet hat, der muss auch im Alter vernünftig abgesichert sein", sagte sie am Freitag. Deswegen würden das derzeitige Rentenniveau von 48 Prozent bis 2031 festgeschrieben und die Mütterrente ausgeweitet.

Kölner Ford-Werk: Schutzpaket für Beschäftigte vereinbart - Zukunft weiter ungewiss

Die Gewerkschaft IG Metall und der Gesamtbetriebsrat der kriselnden Kölner Ford-Werke haben nach eigenen Angaben mit dem US-Konzern ein "Schutzpaket" für die Beschäftigten geschnürt. Es sei "eine Absicherung für alle Beschäftigten bis Ende 2032" vereinbart worden, erklärte der Betriebsrat am Freitag. "Die zukünftige Ausrichtung des Kölner Standortes bleibt weiter ungewiss", fügte allerdings die IG Metall hinzu.

"Handelsblatt": VW schließt erstmals Werk in China

Der Volkswagen-Konzern schließt erstmals eines seiner Werke in China. Das Werk, das VW gemeinsam mit seinem chinesischer Partner SAIC im ostchinesischen Nanjing betreibt, macht dicht, wie das Düsseldorfer "Handelsblatt" am Freitag unter Verweis auf mit dem Vorgang vertraute Menschen berichtete. VW bestätigte auf Anfrage, dass die Produktion in Nanjing eingestellt wurde.

Textgröße ändern: