Deutsche Tageszeitung - Tibeter erinnern an Volksaufstand gegen China vor 60 Jahren

Tibeter erinnern an Volksaufstand gegen China vor 60 Jahren


Tibeter erinnern an Volksaufstand gegen China vor 60 Jahren
Tibeter erinnern an Volksaufstand gegen China vor 60 Jahren / Foto: ©

Am Tempel des Dalai Lama in Nordindien haben am Sonntag zahlreiche Menschen an den 60. Jahrestag des Aufstands der Tibeter gegen China erinnert. Die Anhänger des geistlichen Oberhaupts der Tibeter kamen in Dharamsala zusammen, um zusammen zu singen und zu beten. Sie schwenkten tibetische Flaggen und malten sich die tibetischen Farben und den Slogan "Free Tibet" auf die Gesichter.

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Der Dalai Lama selbst nahm nicht an den Feierlichkeiten teil, dafür aber Vertreter der tibetischen Exilregierung und Besucher aus dem Ausland. Tibeter in traditioneller Tracht sangen und tanzten für die Gäste, unter denen nach Angaben der Veranstalter auch Parlamentarier aus zehn Ländern waren. Mit einer Schweigeminute wurde der Toten des Aufstands gedacht.

China hatte Tibet 1951 besetzt und kontrolliert die autonome Region und die angrenzenden Provinzen, in denen ebenfalls viele Tibeter leben, bis heute mit harter Hand. Am 10. März 1959 begannen die Tibeter einen Aufstand gegen die chinesischen Besatzer. Er wurde von der Volksrepublik blutig niedergeschlagen, der Dalai Lama musste fliehen.

Am 28. März 1959 setzte Peking eine eigene Regierung in der tibetischen Hauptstadt Lhasa ein, das Himalaya-Gebiet wurde annektiert. Der Dalai Lama und tausende andere Exil-Tibeter leben bis heute in Indien. Dharamsala ist auch der Sitz der tibetischen Exilregierung, aus der sich der Dalai Lama 2011 zurückgezogen hat. Der 83-jährige Friedensnobelpreisträger ist aber weiterhin das geistliche Oberhaupt der Tibeter.

Die Tibeter in Tibet klagen über eine politische und religiöse Unterdrückung. Peking macht hingegen geltend, den Tibetern weitgehende politische Freiheiten zu gewähren und sie vom Wirtschaftswachstum des Landes profitieren zu lassen. Der Chef der tibetischen Exilregierung, Lobsang Sangay, forderte China zu Gesprächen auf. Wenn Peking "ernsthaft" daran glaube, "dass Zusammenarbeit mehr Frieden bringen kann", solle es den Dialog mit Gesandten des Dalai Lama wiederaufnehmen.

(M.Dylatov--DTZ)

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