
Armee: Palästinenser nach versuchtem Messerangriff im Westjordanland erschossen

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben am Dienstag im besetzten Westjordanland einen Palästinenser bei einem versuchten Messerangriff erschossen. Der Vorfall ereignete sich demnach in der Nähe eines Militärpostens in der Stadt Hebron. Das palästinensische Gesundheitsministerium in Ramallah bestätigte, dass Besatzungssoldaten auf den Palästinenser schossen und ihn töteten.
Eine Armeesprecherin sagte, Soldaten hätten gesehen, wie ein "mit einem Messer bewaffneter Terrorist" auf sie zugerannt sei. Es habe eine physische Konfrontation gegeben, dann sei der Mann zu einem nahe gelegenen Gebäude gelaufen. Danach hätten die Soldaten "auf ihn geschossen, die Attacke verhindert und ihn getötet". Unter den Soldaten habe es keine Verletzten gegeben.
Im Westjordanland kommt es immer wieder zu bewaffneten Angriffen von Palästinensern auf israelische Soldaten und jüdische Siedler. In Hebron ist die Lage besonders gespannt. In der 30 Kilometer südlich von Jerusalem gelegenen Stadt leben hunderte jüdische Siedler abgeschirmt durch Wachtürme, Stacheldraht und Soldaten inmitten von etwa 200.000 Palästinensern.
Die UNO sieht die jüdischen Siedlungen im Westjordanland als illegal an. Den fortgesetzten Ausbau jüdischer Siedlungen und Wohnungseinheiten dort und im annektierten Ost-Jerusalem betrachtet sie als ein Haupthindernis für eine Beilegung des Nahostkonflikts.
Unterdessen erlag ein 23-jähriger Palästinenser seinen Verletzungen, die er am 1. März bei Konfrontationen mit der israelischen Armee östlich von Bureidsch im Zentrum des Gazastreifens erlitten hatte. Das teilte das Gesundheitsministerium in Gaza mit.
Im Gazastreifen gibt es seit Monaten Massenproteste gegen Israel, an der Grenze kommt es immer wieder zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Palästinensern und der israelischen Armee. Seit März 2018 wurden dabei mehr als 250 Palästinenser und zwei israelische Soldaten getötet.
(U.Beriyev--DTZ)