Deutsche Tageszeitung - Kim und Putin sagen bei erstem Gipfel Vertiefung ihrer Beziehungen zu

Kim und Putin sagen bei erstem Gipfel Vertiefung ihrer Beziehungen zu


Kim und Putin sagen bei erstem Gipfel Vertiefung ihrer Beziehungen zu
Kim und Putin sagen bei erstem Gipfel Vertiefung ihrer Beziehungen zu / Foto: ©

Vor dem Hintergrund der festgefahrenen Atomgespräche mit den USA hat sich Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un um die Unterstützung Russlands bemüht: Bei ihrem ersten Gipfeltreffen sprachen sich Kim und Russlands Präsident Wladimir Putin am Donnerstag in Wladiwostok für eine Vertiefung ihrer Beziehungen aus. Mit einem Seitenhieb auf Washington sagte Putin, nur die Einhaltung internationalen Rechts und nicht "das Recht des Stärkeren" könne den Atomkonflikt mit Nordkorea lösen.

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Im Gegenzug für eine atomare Abrüstung Nordkoreas müsse die internationale Gemeinschaft dem Land Garantien hinsichtlich seiner Sicherheit und Souveränität geben, sagte Putin nach den rund fünfstündigen Gesprächen mit Kim im ostrussischen Wladiwostok.

Sowohl Putin als auch Kim zeigten sich zufrieden mit dem Gipfeltreffen. Kim sei "offen und bereit, über alles zu sprechen", sagte Putin im Anschluss vor Journalisten. Kim sprach von "einem sehr substanziellen Meinungsaustausch zu Themen von gemeinsamem Interesse".

Die beiden Politiker hatten bei ihrem Treffen knapp zwei Stunden und damit länger als erwartet unter vier Augen miteinander gesprochen. Inhaltlich wurde im Anschluss aber zunächst nichts Konkretes bekannt. Dann folgten Gespräche im größeren Kreis.

Bei der Begrüßung vor dem Treffen hatte Putin gesagt, der Besuch diene der Stärkung der bilateralen Beziehungen und solle dabei helfen zu verstehen, "was Russland tun kann, um den laufenden positiven Prozess zu unterstützen", der sich auf der koreanischen Halbinsel vollziehe. Es gebe zudem "viel zu tun", um die Wirtschaftsbeziehungen zwischen beiden Ländern zu entwickeln.

Bei den Gesprächen dürfte es auch um die rund 10.000 nordkoreanischen Arbeiter in Russland gegangen sein, die wegen der Sanktionen gegen Nordkorea bis zum Jahresende in ihre Heimat zurückkehren müssen. Arbeitskraft ist eines der wenigen Exportgüter Nordkoreas.

Reportern hatte Kim im Vorfeld des Treffens gesagt, er hoffe auf einen "erfolgreichen und nützlichen" Besuch. Mit Putin wolle er "konkrete Diskussionen" über die "Lösung von Situationen auf der koreanischen Halbinsel" führen. Der Kreml hatte zuvor mitgeteilt, im Mittelpunkt der Gespräche solle "eine politische und diplomatische Lösung für das Atomproblem" stehen.

Die Atomgespräche Nordkoreas mit den USA sind festgefahren, ein Gipfel Kims mit US-Präsident Donald Trump im Februar in Vietnam war gescheitert. Dort hatte Kim die Aufhebung der Sanktionen gegen das wirtschaftlich stark geschwächte Nordkorea verlangt, die USA wiederum forderten konkrete Schritte zur atomaren Abrüstung.

Seither wurde der Graben zwischen beiden Ländern, der nach dem ersten Gipfel Trumps und Kims überbrückbar schien, wieder tiefer. Zuletzt hatte Nordkorea den Ausschluss von US-Außenminister Mike Pompeo von den Atomgesprächen gefordert. Pjöngjang machte Pompeo für eine harte Linie gegenüber Nordkorea verantwortlich.

Pompeo sagte dem Sender CBS am Mittwoch, er erwarte "holprige" und "herausfordernde" künftige Gespräche Pjöngjangs mit den USA. Er hoffe auf weitere "Gelegenheiten für einen ernsthaften Austausch". Das Treffen in Hanoi habe mehr "Nuancen" gehabt, als in den Medien dargestellt. Zugleich bekräftigte er die Haltung, dass die Sanktionen aufrecht erhalten werden.

Putin setzt sich dafür ein, die wegen des nordkoreanischen Atomprogramms verhängten Sanktionen zu lockern. Er kündigte nach dem Gipfel an, die USA über die Ergebnisse zu unterrichten. "Es gibt hier keine Geheimnisse, keine Verschwörungen", betonte er. Kim selbst habe darum gebeten, "die USA über unsere Position zu informieren".

Beobachter werteten den Gipfel Kims und Putins als Gewinn für beide Seiten. Kim habe bekommen, was er gewollt habe: einen Handschlag mit Putin vor der Weltpresse. Putin wiederum wolle sich mit solchen Treffen als politischer Akteur in der Region etablieren.

(A.Nikiforov--DTZ)

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