Deutsche Tageszeitung - Papst prangert übermäßiges Essen als "Mittel zur persönlichen Zerstörung" an

Papst prangert übermäßiges Essen als "Mittel zur persönlichen Zerstörung" an


Papst prangert übermäßiges Essen als "Mittel zur persönlichen Zerstörung" an
Papst prangert übermäßiges Essen als "Mittel zur persönlichen Zerstörung" an / Foto: ©

Papst Franziskus hat die "schlechten" und teilweise "zerstörerischen" Ernährungsgewohnheiten von knapp 700 Millionen übergewichtigen Menschen weltweit angeprangert. Am Mittwoch schrieb das Kirchenoberhaupt in einer Mitteilung an die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen, dass "Lebensmittel nicht mehr nur zur Deckung des eigenes Bedarfs genutzt werden, sondern ein Mittel zur persönlichen Zerstörung sind". Anlass seiner Kritik ist der Welternährungstag.

Textgröße ändern:

In seiner Erklärung stellte der Papst die 820 Millionen hungernden Menschen den fast 700 Millionen Übergewichtigen gegenüber, die "Opfer schlechter Essgewohnheiten" seien. Übergewicht sei nicht nur ein "Symbol des Überflusses", sondern auch eine Geißel einkommensschwacher Länder, in denen wenig und schlecht gegessen wird, indem Ernährungsmodelle entwickelter Regionen kopiert werden.

Er forderte "die Pflege von Lebensstilen, die von der Dankbarkeit für die Geschenke, die wir erhalten haben, inspiriert sind, und die Annahme eines Geistes der Mäßigung". Es sei eine "grausame, ungerechte und paradoxe Realität, dass es heute Nahrung für alle gibt und doch nicht jeder Zugang dazu hat".

(U.Beriyev--DTZ)

Empfohlen

Bundesrat berät über Israel-Resolution und weitere Länderanträge

Der Bundesrat will in seiner Sitzung am Freitag (ab 9.30 Uhr) eine Resolution zum deutsch-israelischen Verhältnis beschließen, die von allen 16 Bundesländern gemeinsam eingebracht wurde. Anlass ist der 60. Jahrestag der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen beiden Ländern. In dem Text wird aber auch auf aktuelle Aspekte des Nahost-Konflikts eingegangen und dabei die Einhaltung des humanitären Völkerrechts durch alle Beteiligten angemahnt.

Bundestag debattiert über Europapolitik und Dürre

Der Bundestag debattiert am Freitag über die Europapolitik (9.00 Uhr). Anlass der einstündigen Debatte ist der 75. Jahrestag des Beitritts der Bundesrepublik zu dem in Straßburg ansässigen Europarat. Seit ihrer Gründung im Jahr 1949 setzt sich die europäische Institution für Menschenrechte, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit ein. Sein wichtigstes Instrument dabei ist die Europäische Konvention zum Schutz der Menschenrechte. Russland wurde nach dem Angriff auf die Ukraine 2022 aus dem Europarat ausgeschlossen.

Fünfte Runde der Atomgespräche zwischen USA und Iran in Rom

In Rom werden am Freitag die Atomgespräche zwischen den USA und dem Iran fortgesetzt. Es ist die fünfte Verhandlungsrunde über ein neues Atomabkommen unter Vermittlung des Golfstaats Oman, die im April gestartet worden waren. Irans geistliches Oberhaupt Ayatollah Ali Chamenei hatte vor einigen Tagen seine Erwartungen an die Verhandlungen als gering bezeichnet: "Wir glauben nicht, dass es zu etwas führen wird", sagte er am Dienstag.

Bericht "Make America Healthy Again" von US-Regierung sät Zweifel an Impfstoffen

Die US-Regierung hat einen mit Spannung erwarteten Bericht zu chronischen Krankheiten bei Kindern und Jugendlichen vorgelegt. Dies sei "ein historischer Schritt in unserer Mission, Amerika seine Gesundheit zurückzugeben", lobte Trump den am Donnerstag im Weißen Haus vorgestellten Bericht, der unter anderem auf einen Zusammenhang zu Junkfood und Pestiziden verweist. Zugleich sät der Bericht erneut wissenschaftlich zuvor bereits widerlegte Zweifel an Impfstoffen.

Textgröße ändern: