Deutsche Tageszeitung - Indische Region Kaschmir in zwei direkt verwaltete Gebiete aufgeteilt

Indische Region Kaschmir in zwei direkt verwaltete Gebiete aufgeteilt


Indische Region Kaschmir in zwei direkt verwaltete Gebiete aufgeteilt
Indische Region Kaschmir in zwei direkt verwaltete Gebiete aufgeteilt / Foto: ©

Die indische Region Kaschmir ist am Donnerstag formell in zwei Gebiete aufgeteilt worden, die direkt der Zentralregierung in Neu Delhi unterstehen. Die indische Regierung unter Premierminister Narendra Modi setzte damit eine Ankündigung von Anfang August um, die zu schweren Spannungen mit Pakistan führte. Der bisherige Bundesstaat Jammu und Kaschmir wurde unterteilt in den östlichen Teil Ladakh an der Grenze zu China und den westlichen Teil Jammu und Kaschmir an der Grenze zu Pakistan.

Textgröße ändern:

Nach der Ankündigung der geplanten Aufteilung Kaschmirs in zwei direkt verwaltete Unionsterritorien wurden tausende Menschen festgenommen, darunter zahlreiche politische Führungspersönlichkeiten der Region. Auch drei Monate später sind noch mehrere hundert Menschen aus Kaschmir inhaftiert. Tausende von Polizisten und andere staatlich bewaffnete Einheiten sind in Srinagar und anderen Städten des Kaschmir-Tals im Einsatz.

Premierminister Modi sagte in seinem Heimat-Bundesstaat Gujarat, der mehrheitlich muslimischen Region Kaschmir stehe nun eine "strahlende Zukunft" bevor. In den vergangenen drei Jahrzehnten seien in dieser Konfliktregion 40.000 Menschen dem "Terrorismus" zum Opfer gefallen.

Neu Delhi hatte Anfang August den in der Verfassung festgelegten Sonderstatus mit Autonomierechten für den indischen Teil Kaschmirs gestrichen und eine Ausgangssperre in der Region verhängt. Kaschmir ist seit der Unabhängigkeit Britisch-Indiens und einem Krieg zwischen Indien und Pakistan 1947 geteilt. Die Region wird aber bis heute sowohl von Indien als auch von Pakistan vollständig beansprucht. Seit 1989 kämpfen mehrere muslimische Rebellengruppen teils für die Unabhängigkeit Kaschmirs, teils für den Anschluss der Region an Pakistan.

(V.Korablyov--DTZ)

Empfohlen

Bürgerentscheid über Abwahl von SPD-Oberbürgermeister Schubert in Potsdam

Die Potsdamerinnen und Potsdamer entscheiden am Sonntag (08.00 Uhr) über das Schicksal ihres Oberbürgermeisters Mike Schubert (SPD). Per Bürgerentscheid wird in der Brandenburger Landeshauptstadt über die Abwahl des Stadtoberhaupts abgestimmt. Mindestens 35.800 Menschen müssen dafür stimmen, damit Schubert seinen Posten räumen muss. Das entspricht einem Quorum von 25 Prozent der Wahlberechtigten.

Maduro will Macht bei Parlamentswahl in Venezuela festigen - Boykott der Opposition

Zehn Monate nach seiner umstrittenen Wiederwahl will der venezolanische Präsident Nicolás Maduro seine Macht bei den für Sonntag geplanten Parlaments- und Regionalwahlen weiter ausbauen. Die Bewohner des südamerikanischen Landes sind inmitten der politischen Krise aufgerufen, die 24 Gouverneure der Bundesstaaten sowie die 285 Mitglieder der Nationalversammlung zu wählen, die seit 2020 weitgehend vom Regierungslager kontrolliert wird. Die Wahllokale öffnen um 06.00 Uhr Ortszeit (12.00 Uhr MESZ). Erste Ergebnisse werden in der Nacht erwartet.

Nach Aufhebung westlicher Sanktionen: Syrien verkündet Umbau seines Innenministeriums

Syrien hat nach der Aufhebung westlicher Sanktionen gegen das Land angekündigt, sein Innenministerium umzustrukturieren und den Fokus unter anderem auf die Bekämpfung des Menschen- und Drogenhandels zu legen. Die Reform umfasse die Schaffung "einer modernen zivilen Sicherheitsinstitution, die sich zu Transparenz bekennt und internationale Menschenrechtsstandards achtet", sagte Ministeriumssprecher Nureddin al-Baba am Samstag vor Journalisten.

Klingbeil will Sozialversicherungsbeiträge stabilisieren

Bundesfinanzminister Lars Klingbeil (SPD) hat Arbeitnehmern und Unternehmen stabile Beiträge bei den Sozialversicherungen in Aussicht gestellt und sich mit Blick auf die geplante Steuerreform gegen eine Entlastung von Top-Verdienern ausgesprochen. "Steigende Sozialversicherungsbeiträge sind ein Problem. Für die Arbeitnehmer, weil sie weniger Geld in der Tasche haben, für Unternehmen, weil sie höhere Lohnkosten haben", sagte Klingbeil der "Bild am Sonntag". "Deshalb müssen wir die Beiträge stabilisieren", betonte er.

Textgröße ändern: