Deutsche Tageszeitung - Scholz sieht bei Deutscher Bank keinen Anlass zur Sorge

Scholz sieht bei Deutscher Bank keinen Anlass zur Sorge


Scholz sieht bei Deutscher Bank keinen Anlass zur Sorge
Scholz sieht bei Deutscher Bank keinen Anlass zur Sorge / Foto: © AFP

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) ist Befürchtungen über eine mögliche Schieflage der Deutschen Bank entgegengetreten. "Es gibt keinen Anlass, sich irgendwelche Gedanken zu machen", sagte Scholz am Freitag zum Abschluss des EU-Gipfels in Brüssel unter Anspielung auf den zeitweise eingebrochenen Börsenkurs des Instituts. "Die Deutsche Bank hat ihr Geschäftsmodell grundlegend modernisiert und neu organisiert und ist eine sehr profitable Bank", betonte der Kanzler.

Textgröße ändern:

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron machte "Spekulanten" für die jüngste Talfahrt von Bankenwerten an den Börsen verantwortlich.

Der Aktienkurs der Deutschen Bank war zuvor an der Börse in Frankfurt am Main zeitweise um mehr als elf Prozent abgestürzt. Auch andere europäische Geldinstitute gerieten unter Druck. Die Märkte zeigten sich nach dem Zusammenbruch zweier kleinerer US-Banken sowie der Not-Übernahme der Schweizer Problembank Credit Suisse verunsichert.

In ganz Europa sei das Bankensystem "stabil", versicherte Scholz. "Die Eurozone ist die Region, in der die Banken am solidesten sind", sagte auch Macron.

Beide bekräftigten damit die Einschätzung der Chefin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde. "Der Bankensektor im Euroraum ist widerstandsfähig, er verfügt über eine solide Kapital- und Liquiditätsdeckung", sagte sie den Staats- und Regierungschefs in Brüssel laut einem EU-Vertreter.

Scholz verwies darauf, dass es in der Eurozone und der Europäischen Union "striktere, klarere Regeln" als in vielen anderen Ländern der Welt gibt. Das sei das Ergebnis jahrelanger Arbeit nach der großen Finanzkrise 2008 und 2009 und ein "Ansporn, da weiter zu machen".

(A.Stefanowych--DTZ)

Empfohlen

US-Notenbank Fed will jede zehnte Stelle streichen

Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) will in den kommenden Jahren etwa jede zehnte Stelle streichen. Fed-Chef Jerome Powell informierte die Mitarbeiter darüber am Freitag, wie aus einem Memo hervorgeht. Die Notenbank setzt demnach auf Anreize für das freiwillige Ausscheiden von Mitarbeitern.

Bundesnetzagentur: Immer weniger Telefonate über Festnetz und Mobilfunk

In Deutschland werden immer weniger Telefonate über das Festnetz und über den Mobilfunk geführt. Das Gesprächsvolumen über Festnetzanschlüsse ging im vergangenen Jahr um elf Prozent auf 57 Milliarden Minuten zurück, wie die Bundesnetzagentur in Bonn am Freitag mitteilte. Über die Mobilfunknetze wurden demnach 148 Milliarden Gesprächsminuten abgewickelt - ein Rückgang um vier Prozent.

Eine Million Menschen für EU-Verbot von Pseudo-Therapien gegen Homosexualität

Mehr als eine Million Menschen haben sich in einer Petition für ein EU-weites Verbot von Pseudo-Therapien gegen Homosexualität ausgesprochen. Die Petition der Initiative Act erreichte somit am Freitag die nötige Unterschriftenzahl, damit sich nun die EU-Kommission mit dem Anliegen der Unterzeichner befassen muss.

Sinkender Börsenwert: Chef von Ozempic-Hersteller Novo Nordisk tritt ab

Angesichts eines stark gesunkenen Börsenwerts tritt der Chef des dänischen Pharmakonzerns Novo Nordisk, Lars Fruergaard Jörgensen, zurück. Die Entscheidung sei in beiderseitigem Einvernehmen mit dem Verwaltungsrat gefallen, teilte Novo Nordisk am Freitag mit. Gründe seien die "jüngsten Herausforderungen" für das Unternehmen und "die Entwicklung des Aktienkurses seit Mitte 2024". Der Wert der Aktie ist seitdem um mehr als die Hälfte gefallen.

Textgröße ändern: