Deutsche Tageszeitung - Mindestens zehn Tote bei Brand in ehemaligem Hotel in Brasilien

Mindestens zehn Tote bei Brand in ehemaligem Hotel in Brasilien


Mindestens zehn Tote bei Brand in ehemaligem Hotel in Brasilien
Mindestens zehn Tote bei Brand in ehemaligem Hotel in Brasilien / Foto: © AFP

Bei einem Brand in einem von Obdachlosen bewohnten früheren Hotel im Süden Brasiliens sind am Freitag mindestens zehn Menschen ums Leben gekommen. Nach dem Feuer in der Stadt Porto Alegre seien vor Ort zehn Todesopfer gefunden worden, teilte die Feuerwehr des Bundesstaates Rio Grande do Sul mit. Das ehemalige Hotel war demnach "illegal" von Obdachlosen bewohnt worden.

Textgröße ändern:

Das Feuer brach nach Behördenangaben gegen 02.00 Uhr morgens (07.00 Uhr MESZ) aus. Auf von brasilianischen Medien veröffentlichten Bildern war ein dreistöckiges Gebäude zu sehen, das in Flammen stand. Nach rund drei Stunden hatte die Feuerwehr den Brand unter Kontrolle. Laut Feuerwehr bemühten sich am Brandort Forensiker darum, die Todesopfer zu identifizieren und die Brandursache festzustellen.

Nach Angaben der Behörden wurden 13 Menschen in Krankenhäuser der Region eingeliefert, sechs von ihnen befanden sich demnach in einem ernsten Zustand.

"Das ist ganz schnell gegangen, sie haben 'es brennt' geschrien und schon war das Feuer in zwei Nachbarzimmern", sagte ein Hausbewohner, der anonym bleiben wollte, der Nachrichtenwebsite G1. Er habe angesichts des vielen Rauchs die Flucht ergriffen.

Brasiliens Präsident Luiz Inácio Lula da Silva sprach den Angehörigen der Brandopfer sein Mitgefühl aus. Die Tragödie mache ihn "betrübt", erklärte er im Onlinedienst X. Der Bürgermeister von Porto Alegre, Sebastião Melo, ordnete eine dreitägige Trauer an.

Der Gouverneur von Rio Grande do Sul, Eduardo Leite, erklärte im Onlinedienst X, die Feuerwehr sei mit fünf Löschfahrzeugen und Dutzenden Einsatzkräften an den Brandort geeilt. Leite erklärte weiter, er sei "zutiefst schockiert" über das Unglück. "Wir werden diese Tragödie aufarbeiten und uns um die Ermittlung der Ursachen bemühen", versicherte er auf X und sprach den Angehörigen der Opfer sein Mitgefühl aus.

Der Abgeordnete Matheus Gomes aus dem Parlament von Rio Grande do Sul warf der Stadtverwaltung von Porto Alegre vor, sie habe Mittel für die Obdachlosenunterkunft bereitgestellt, obwohl es seit Jahren Vorwürfe wegen "Unregelmäßigkeiten" gegeben habe. "Es ist notwendig, nicht nur den Brand zu untersuchen, sondern auch das, was zu dieser angekündigten Tragödie geführt hat", erklärte Gomes auf X.

(V.Sørensen--DTZ)

Empfohlen

Untersuchungsausschuss zu Flut in Nordrhein-Westfalen legt Schlussbericht vor

In Nordrhein-Westfalen ist am Mittwoch der Schlussbericht des parlamentarischen Untersuchungsausschusses zur Flutkatastrophe von 2021 vorgelegt worden. Der Bericht enthält "zahlreiche Handlungsempfehlungen" zum besseren Schutz bei Extremwetter, wie der Landtag in Düsseldorf mitteilte. Die Erkenntnisse sollen demnach einer "Neuausrichtung des Katastrophenschutzes" dienen. Bei der Flutkatastrophe waren in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz mehr als 180 Menschen ums Leben gekommen.

Schockanrufer bringen Ehepaar in Baden-Württemberg um sechsstellige Summe

Ein älteres Ehepaar aus Baden-Württemberg ist von Betrügern mit einem Schockanruf um Geld und Schmuck im Wert einer sechsstelligen Summe gebracht worden. Der Anrufer log dem Paar aus Schorndorf vor, dass die Tochter einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht habe, wie die Polizei in Aalen am Mittwoch mitteilte. Um eine Haft abzuwenden, sollten die Eltern der Staatsanwaltschaft Wertgegenstände übergeben.

Katastrophenalarm nach Brand in sächsischer Gohrischheide aufgehoben

Nach der Eindämmung des Waldbrands in der Gohrischheide in Sachsen ist der Katastrophenalarm für die Stadt Gröditz sowie die Gemeinden Zeithain und Wülknitz aufgehoben worden. "Ich bin erleichtert, dass wir das für mich in seinem Ausmaß vorher kaum vorstellbare Brandgeschehen nunmehr unter Kontrolle bringen konnten und den Katastrophenalarm aufheben können", erklärte der Landrat des Landkreises Meißen, Ralf Hänsel (CDU), am Mittwoch.

Prozess gegen frühere RAF-Terroristin Klette: Gericht zweifelt an versuchtem Mord

Die wegen bewaffneter Raubüberfälle angeklagte ehemalige RAF-Terroristin Daniela Klette könnte einer Verurteilung wegen versuchten Mordes entgehen. Das Landgericht Verden gab der Beschuldigten nach Angaben einer Sprecherin am Mittwoch einen entsprechenden rechtlichen Hinweis. Demnach hält es die Kammer anders als in der Anklageschrift dargelegt für denkbar, dass es sich bei den fraglichen Schüssen auf einen Geldtransporter 2015 nicht um einen versuchten Mord handelte. Der Schütze könnte die Tat demnach zuvor noch abgebrochen haben.

Textgröße ändern: