Deutsche Tageszeitung - Des versuchten Buchdiebstahls bezichtigter mexikanischer Botschafter abgetreten

Des versuchten Buchdiebstahls bezichtigter mexikanischer Botschafter abgetreten


Des versuchten Buchdiebstahls bezichtigter mexikanischer Botschafter abgetreten
Des versuchten Buchdiebstahls bezichtigter mexikanischer Botschafter abgetreten / Foto: ©

Durch mutmaßlichen versuchten Diebstahl eines Buches ist der mexikanische Botschafter in Argentinien kürzlich ins Zwielicht geraten - nun ist er von seinem Posten zurückgetreten. Als Begründung für den Rücktritts von Botschafter Ricardo Valero nannte das Außenministerium in Mexiko-Stadt am Sonntag allerdings dessen Gesundheitszustand.

Textgröße ändern:

Der 77-Jährige wird beschuldigt, er habe Ende Oktober ein Buch aus der berühmten Buchhandlung El Ateneo Grand Splendid in Buenos Aires zu stehlen versucht. Zu Beginn dieses Monats verbreitete Videoaufnahmen zeigen, wie der Botschafter ein Buch in einer Zeitung versteckt. Später ist zu sehen, dass Valero von Sicherheitspersonal kontrolliert wird. Er zeigt ihnen einige Kassenbons. Keiner davon soll jedoch zu dem von ihm versteckten Buch gehört haben.

Bei dem Buch handelt es sich um eine Biografie des legendären Schriftstellers, Abenteurers und Frauenhelden Giacomo Casanova, verfasst von dem französischen Historiker Guy Chaussinand-Nogaret. Das Buch kostet weniger als umgerechnet zehn Euro - nicht auszuschließen, dass dem Botschafter sein Interesse am Leben des venezianischen Schürzenjägers aus dem 18. Jahrhundert peinlich war.

Inzwischen befindet sich Valero in ärztlicher Behandlung, wie der Sprecher des mexikanischen Außenministeriums, Roberto Velasco, mitteilte. Außenminister Marcelo Ebrard schrieb im Kurzbotschaftendienst Twitter, es handle sich um eine "neurologische Behandlung". Er bezeichnete den Ex-Botschafter als "großartige Person und wünschte ihm rasche Genesung.

Die Buchhandlung El Ateneo Grand Splendid gilt übrigens als eine der schönsten der Welt. Sie ist in einem früheren Theater und Kino untergebracht. Die Eleganz der früheren Einrichtung wurde bewahrt.

(Y.Ignatiev--DTZ)

Empfohlen

Untersuchungsausschuss zu Flut in Nordrhein-Westfalen legt Schlussbericht vor

In Nordrhein-Westfalen ist am Mittwoch der Schlussbericht des parlamentarischen Untersuchungsausschusses zur Flutkatastrophe von 2021 vorgelegt worden. Der Bericht enthält "zahlreiche Handlungsempfehlungen" zum besseren Schutz bei Extremwetter, wie der Landtag in Düsseldorf mitteilte. Die Erkenntnisse sollen demnach einer "Neuausrichtung des Katastrophenschutzes" dienen. Bei der Flutkatastrophe waren in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz mehr als 180 Menschen ums Leben gekommen.

Schockanrufer bringen Ehepaar in Baden-Württemberg um sechsstellige Summe

Ein älteres Ehepaar aus Baden-Württemberg ist von Betrügern mit einem Schockanruf um Geld und Schmuck im Wert einer sechsstelligen Summe gebracht worden. Der Anrufer log dem Paar aus Schorndorf vor, dass die Tochter einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht habe, wie die Polizei in Aalen am Mittwoch mitteilte. Um eine Haft abzuwenden, sollten die Eltern der Staatsanwaltschaft Wertgegenstände übergeben.

Katastrophenalarm nach Brand in sächsischer Gohrischheide aufgehoben

Nach der Eindämmung des Waldbrands in der Gohrischheide in Sachsen ist der Katastrophenalarm für die Stadt Gröditz sowie die Gemeinden Zeithain und Wülknitz aufgehoben worden. "Ich bin erleichtert, dass wir das für mich in seinem Ausmaß vorher kaum vorstellbare Brandgeschehen nunmehr unter Kontrolle bringen konnten und den Katastrophenalarm aufheben können", erklärte der Landrat des Landkreises Meißen, Ralf Hänsel (CDU), am Mittwoch.

Prozess gegen frühere RAF-Terroristin Klette: Gericht zweifelt an versuchtem Mord

Die wegen bewaffneter Raubüberfälle angeklagte ehemalige RAF-Terroristin Daniela Klette könnte einer Verurteilung wegen versuchten Mordes entgehen. Das Landgericht Verden gab der Beschuldigten nach Angaben einer Sprecherin am Mittwoch einen entsprechenden rechtlichen Hinweis. Demnach hält es die Kammer anders als in der Anklageschrift dargelegt für denkbar, dass es sich bei den fraglichen Schüssen auf einen Geldtransporter 2015 nicht um einen versuchten Mord handelte. Der Schütze könnte die Tat demnach zuvor noch abgebrochen haben.

Textgröße ändern: