Deutsche Tageszeitung - Tichanowskaja wegen "Vorbereitung von Unruhen" auf Fahndungsliste gesetzt

Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild

Tichanowskaja wegen "Vorbereitung von Unruhen" auf Fahndungsliste gesetzt


Tichanowskaja wegen "Vorbereitung von Unruhen" auf Fahndungsliste gesetzt
Tichanowskaja wegen "Vorbereitung von Unruhen" auf Fahndungsliste gesetzt / Foto: ©

Die Behörden von Belarus haben die in Litauen lebende Oppositionspolitikerin Swetlana Tichanowskaja wegen "Vorbereitung von Unruhen" auf eine Fahndungsliste gesetzt. Das dafür zuständige Untersuchungskomitee veröffentlichte am Dienstag ein Video, auf dem zu sehen sein soll, wie Tichanowskaja mit Gleichgesinnten über Vorhaben zur Besetzung von Regierungsgebäuden in Gomel, der zweitgrößten Stadt des Landes, spricht. Tichanowskajas Sprecherin Anna Krassulina versicherte, dass dies nie der Fall gewesen sei.

Anzeige Bild

Textgröße ändern:

Die 36-jährige Journalistin Katerina Borisewitsch, die für das Online-Medium "Tut.by" arbeitet, und der 37-jährige Arzt Artiom Sorokin wurden unterdessen in einem Verfahren unter Ausschluss der Öffentlichkeit wegen Enthüllungen zum Tod eines oppositionellen Demonstranten verurteilt. Gegen Borisewitsch wurde eine Gefängnisstrafe von sechs Monaten verhängt, gegen Sorokin eine Gefängnisstrafe von einem Jahr zur Bewährung. Darüber hinaus wurden sie zu Geldstrafen verurteilt.

Borisewitsch hatte am 13. November einen Artikel veröffentlicht, in dem es hieß, dass der Demonstrant Roman Bondarenko keinen Alkohol im Blut hatte, als er bei Protesten gegen die Regierung im vergangenen Jahr nach einer Festnahme starb, bei der harte Gewalt gegen ihn eingesetzt wurde. Dabei zitierte Borisewitsch ein medizinisches Dokument, das von Sorokin stammte. Dieser Artikel widersprach der amtlichen Darstellung, nach der der Getötete in betrunkenem Zustand festgenommen wurde.

Die Protestbewegung der Opposition, an der sich zeitweise zehntausende Belarussen beteiligten, wurde inzwischen mit dem Einsatz massiver Gewalt der Sicherheitskraft weitgehend zum Erliegen gebracht. Die Unterdrückung der Opposition wurde von der EU und den USA verurteilt, die auch Strafmaßnahmen verhängten.

Der Grünen-Politiker Cem Özdemir kritisierte die Verurteilung von Borisewitsch und Sorokin, mit der sich "das Lukaschenko-Regime erneut von seiner kriminellsten, menschenverachtendsten Seite" zeige. Die Journalistin und der Arzt hätten im Fall Bondarenko "durch Staatsgewalt die Lügen des Regimes ans Licht gebracht".

Alle Gefangenen und die gesamte demokratische Zivilgesellschaft in Belarus verdienten den "höchsten Respekt und unsere Unterstützung im friedlichen Protest gegen den Staatsterror im Herzen Europas", fügte Özdemir hinzu. Er sei sich sicher, dass Lukaschenko "und seine autoritären Gesinnungsgenossen" den demokratischen Wandel langfristig nicht aufhalten könnten.

(S.A.Dudajev--DTZ)

Empfohlen

Klingbeil stellt Details zum Haushalt vor und verteidigt Rekord-Neuverschuldung

"Ich will auch Investitionsminister in diesem Land sein": Bundesfinanzminister Lars Klingbeil (SPD) hat die mit der Haushaltsplanung einhergehende Rekord-Neuverschuldung verteidigt. "Die schwarze Null ist für mich kein Wert an sich, wenn dabei Brücken vergammeln und Schulen vergammeln und die Bundeswehr vernachlässigt wird", sagte Klingbeil am Dienstag bei der Vorstellung der Details zum Haushalt der kommenden Jahre. Die Opposition kritisierte die Pläne als unzureichend.

Trump erwartet "erfolgreichen" Nato-Gipfel in Den Haag

Vor Beginn des Nato-Gipfels der Staats- und Regierungschefs in Den Haag hat US-Präsident Donald Trump sich optimistisch zu dem Treffen geäußert. "Wie Sie wissen, fahre ich jetzt zur Nato", sagte Trump vor seinem Abflug am Dienstag in Washington. "Ich glaube, es wird ein Erfolg werden", fügte er hinzu.

Verweigerter Hammelsprung: AfD-Klage scheitert vor Bundesverfassungsgericht

Eine Organklage der AfD-Bundestagsfraktion wegen eines verweigerten sogenannten Hammelsprungs im Parlament ist vor dem Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe gescheitert. Das Gericht verwarf sie nach Angaben vom Dienstag als unzulässig. Es ging um eine nächtliche Abstimmung im Juni 2019. (Az. 2 BvE 3/20)

Merz weist Kritik an Ukraine-Kurs zurück: Putin versteht nur Sprache der Stärke

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat Vorwürfe zurückgewiesen, er schöpfe für ein Ende des Ukraine-Kriegs nicht alle diplomatischen Mittel aus. Russlands Präsident Wladimir Putin verstehe "nur die Sprache der Stärke", sagte Merz am Dienstag bei einer Regierungserklärung im Bundestag zu den Gipfeln von Nato und EU in dieser Woche. Putin zeige keinerlei Friedensbereitschaft. "Darum heißt Friedensarbeit jetzt auch, in dieser Sprache zu sprechen."

Textgröße ändern:

Anzeige Bild