Deutsche Tageszeitung - Papst betet in vom IS zerstörten Mossul für Kriegsopfer

Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild

Papst betet in vom IS zerstörten Mossul für Kriegsopfer


Papst betet in vom IS zerstörten Mossul für Kriegsopfer
Papst betet in vom IS zerstörten Mossul für Kriegsopfer / Foto: ©

Vor einer Kirchenruine im nordirakischen Mossul hat Papst Franziskus am Sonntag für "Kriegsopfer" gebetet. Die Flucht von Christen aus dem Irak und dem Nahen Osten bedeute "unermessliches Leid nicht nur für den Einzelnen und die betroffenen Gemeinden, sondern auch für die zurückgelassene Gesellschaft", sagte Franziskus.

Anzeige Bild

Textgröße ändern:

Er war von einer Hubschrauber-Eskorte von der Stadt Erbil nach Mossul geflogen worden und dann in einem gepanzerten Fahrzeug zur Ruine einer Kirche im Zentrum der Stadt gebracht worden. Der Besuch in Mossul ist von großer symbolischer Bedeutung, aber zugleich die gefährlichste Etappe der am Freitag begonnenen Reise. Die Stadt in der Ninive-Ebene war 2014 vom IS überrannt worden, ebenso wie weite Gebiete im Norden und im Zentrum des Irak. In Mossul hatte der IS im Juni 2014 ein "Kalifat" ausgerufen.

Die Schreckensherrschaft der Extremisten trieb einen Großteil der einheimischen Christen in die Flucht. Tausende Jesiden, Christen und Muslime wurden von den Dschihadisten getötet oder starben im Kampf gegen die IS-Miliz.

Nach Mossul sucht das katholische Kirchenoberhaupt die nahegelegene Ortschaft Karakosch auf. Dort wurde die Kirche al-Tahira, die vom IS niedergebrannt worden war, wieder hergestellt, gereinigt und für den Papst-Besuch geschmückt.

Die Ninive-Ebene war bis zur Eroberung durch den IS eines der Hauptsiedlungsgebiete der Christen im Irak. Sie flohen 2014 aus ihren Dörfern und fanden Zuflucht im irakischen Kurdengebiet. Nur mehrere zehntausend von ihnen sind inzwischen wieder zurückgekehrt.

Am Sonntagnachmittag wollte der Papst in einem Stadion von Erbil mit mehreren tausend Gläubigen eine Messe feiern. Das Oberhaupt der Katholiken war am Freitag im Irak eingetroffen. Es ist der erste Besuch eines Papstes im Irak und Franziskus’ erste Auslandsreise seit Beginn der Corona-Pandemie.

Im Irak lebten Anfang der 2000er Jahre noch rund 1,5 Millionen Christen, heute sind es nur noch etwa 400.000. In den vergangenen 20 Jahren flohen viele Christen vor religiös motivierten Angriffen und insbesondere vor islamistischer Gewalt.

(W.Novokshonov--DTZ)

Empfohlen

Macron: Die Freiheit war seit 1945 nicht so bedroht wie heute

Die Freiheit ist nach den Worten des französischen Präsidenten Emmanuel Macron seit 1945 nicht so sehr bedroht gewesen wie heute. "Wir leben in einem Moment des Umbruchs", sagte Macron am Sonntag bei seiner traditionellen Ansprache an die Armee vor dem französischen Nationalfeiertag am Montag. "Diese Umbrüche finden nun statt." Er kündigte daher eine weitere Erhöhung der Verteidigungsausgaben an.

Merz warnt vor Folgen von US-Zöllen und drängt auf Verhandlungslösung

Nach der Androhung von US-Zöllen in Höhe von 30 Prozent gegen die EU wollen die Europäer eine Verhandlungslösung mit Washington vorantreiben. Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) sagte am Sonntag, solche Zölle würden "die deutsche Exportwirtschaft ins Mark treffen". Er setze sich "intensiv" dafür ein, bis zum 1. August "eine Lösung hinzubekommen". Um eine Verhandlungslösung zu ermöglichen, setzte die EU geplante Gegenzölle gegen die USA vorerst aus.

US-Regierungsvertreter rechtfertigen umstrittene Einsätze gegen Migranten

Ranghohe Vertreter der US-Regierung haben das harte Vorgehen der Einwanderungsbehörden gegen Migranten verteidigt. Der Grenzschutzbeauftragte von Präsident Donald Trump, Tom Homan, und Heimatschutzministerin Kristi Noem rechtfertigten am Sonntag die umstrittenen Einsätze von maskierten und bewaffneten Beamten, nachdem eine US-Richterin in Kalifornien einen Stopp der "umherziehenden Patrouillen" in Los Angeles angeordnet hatte.

Nigerias Ex-Präsident Buhari gestorben

Der frühere Präsident von Nigeria, Muhammadu Buhari, ist tot. Buhari sei am Sonntag im Alter von 82 Jahren in London gestorben, teilte sein langjähriger Vertrauter Garba Shehu in Onlinemedien mit. Buhari hatte das westafrikanische Land am Golf von Guinea zunächst als Militärherrscher und dann als gewählter Präsident geführt.

Textgröße ändern:

Anzeige Bild