Deutsche Tageszeitung - Ausgangssperre in Santiago de Chile aufgehoben

Ausgangssperre in Santiago de Chile aufgehoben


Ausgangssperre in Santiago de Chile aufgehoben
Ausgangssperre in Santiago de Chile aufgehoben / Foto: ©

Die Ausgangssperre in Santiago de Chile ist nach einer Woche aufgehoben worden. Die Armee teilte am Samstag mit, dass dies "die aktuelle Lage erlaubt". Die nächtliche Ausgangssperre war am 19. Oktober nach schweren sozialen Unruhen verhängt worden.

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Präsident Sebastián Piñera kündigte unterdessen eine umfassende Regierungsumbildung an. Er habe alle Minister aufgefordert, ihre Ämter zur Verfügung zu stellen, sagte Piñera in einer Ansprache im Präsidentenpalast La Moneda.

Der Ausnahmezustand, der in Santiago und mehreren Regionen Chiles gelte, könne am Sonntag aufgehoben werden, wenn die Umstände dies erlaubten. Damit solle "jene Normalisierung unterstützt werden, welche die Chilenen so sehr wünschen und verdienen", sagte Piñera.

Am Freitag hatte es in Santiago und mehreren chilenischen Städten regierungskritische Demonstrationen mit insgesamt mehr als einer Million Teilnehmern gegeben. Die Demonstranten in Santiago forderten dabei Piñeras Rücktritt und Wirtschaftsreformen.

Sie schwenkten chilenische Flaggen und sangen Widerstandslieder aus der Zeit der Diktatur unter General Augusto Pinochet (1973-90). Als die Demonstranten am Präsidentenpalast vorbeizogen, riefen sie Parolen gegen Piñera und das Militär.

Seit dem Beginn der Proteste am Freitag der vergangenen Woche wurden 19 Menschen getötet. Darüber hinaus gab es nach Angaben des Nationalen Instituts für Menschenrechte (INDH) mehr als 580 Verletzte.

(M.Dylatov--DTZ)

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