Deutsche Tageszeitung - Videos sollen Einsatz von Tränengas gegen Demonstranten im Iran zeigen

Videos sollen Einsatz von Tränengas gegen Demonstranten im Iran zeigen


Videos sollen Einsatz von Tränengas gegen Demonstranten im Iran zeigen
Videos sollen Einsatz von Tränengas gegen Demonstranten im Iran zeigen / Foto: ©

Bei erneuten Protesten gegen die iranische Führung sind Sicherheitskräfte offenbar mit Tränengas gegen die Demonstranten vorgegangen. Am Montag in Onlinediensten veröffentlichte Videos zeigten, wie bei dem harten Vorgehen der Polizei gegen Proteste am Sonntagabend mindestens eine Frau verletzt wurde.

Textgröße ändern:

Die iranischen Revolutionsgarden hatten am Samstag den irrtümlichen Abschuss eines ukrainischen Passagierflugzeugs mit 176 Toten eingeräumt. Daraufhin kam es am Samstagabend nach einer Gedenkveranstaltung in Teheran zu heftigen Protesten. Die Demonstranten forderten den Rücktritt der Verantwortlichen für den Abschuss und die tagelange Leugnung.

Bei erneuten Protesten am Sonntagabend gingen Sicherheitskräfte offenbar wieder gewaltsam gegen die Demonstranten vor. Auf mehreren Videos im Internet war zu sehen, wie eine Menschenmenge nahe des Asadi-Platzes in Teheran mit Tränengas auseinandergetrieben wird und die Menschen schreiend davonrennen.

Ein Video zeigte zudem eine blutende Frau auf einem Gehweg. Mehrere Menschen helfen ihr auf und rufen, "Man hat sie angeschossen" und "Verbindet das". Die Nachrichtenagentur AFP konnte die genaue Zeit und den Ort der Geschehnisse aus den Videos nicht überprüfen. Die Videos tauchten jedoch nicht vor Sonntag im Internet auf.

Die Regierung in Teheran bestritt am Montag, dass die Polizei Waffen gegen die jüngsten regierungskritischen Demonstrationen eingesetzt habe. Die Sicherheitskräfte in Teheran hätten "überhaupt nicht geschossen", weil sie einen "Befehl zur Zurückhaltung" bekommen hätten, erklärte Polizeigeneral Hossein Rahimi.

Mitte November waren im Iran landesweite Proteste gegen eine Erhöhung des Benzinpreises blutig niedergeschlagen worden. Laut der Menschenrechtsorganisation Amnesty International wurden dabei mehr als 300 Menschen getötet.

(V.Korablyov--DTZ)

Empfohlen

Trump erwartet "erfolgreichen" Nato-Gipfel in Den Haag

Vor Beginn des Nato-Gipfels der Staats- und Regierungschefs in Den Haag hat US-Präsident Donald Trump sich optimistisch zu dem Treffen geäußert. "Wie Sie wissen, fahre ich jetzt zur Nato", sagte Trump vor seinem Abflug am Dienstag in Washington. "Ich glaube, es wird ein Erfolg werden", fügte er hinzu.

Verweigerter Hammelsprung: AfD-Klage scheitert vor Bundesverfassungsgericht

Eine Organklage der AfD-Bundestagsfraktion wegen eines verweigerten sogenannten Hammelsprungs im Parlament ist vor dem Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe gescheitert. Das Gericht verwarf sie nach Angaben vom Dienstag als unzulässig. Es ging um eine nächtliche Abstimmung im Juni 2019. (Az. 2 BvE 3/20)

Merz weist Kritik an Ukraine-Kurs zurück: Putin versteht nur Sprache der Stärke

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat Vorwürfe zurückgewiesen, er schöpfe für ein Ende des Ukraine-Kriegs nicht alle diplomatischen Mittel aus. Russlands Präsident Wladimir Putin verstehe "nur die Sprache der Stärke", sagte Merz am Dienstag bei einer Regierungserklärung im Bundestag zu den Gipfeln von Nato und EU in dieser Woche. Putin zeige keinerlei Friedensbereitschaft. "Darum heißt Friedensarbeit jetzt auch, in dieser Sprache zu sprechen."

Kanzler Merz fordert Israel zu Waffenstillstand in Gaza auf

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat Israel zu einem Waffenstillstand mit der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen aufgefordert. "Gerade heute und in diesen Tagen ist auch der Moment gekommen, einen Waffenstillstand für Gaza abzuschließen", sagte Merz am Dienstag in seiner Regierungserklärung im Bundestag. Deutschland stehe weiter an der Seite Israels, erlaube sich aber auch, "kritisch nachzufragen, welches Ziel Israel im Gazastreifen erreichen will".

Textgröße ändern: