Deutsche Tageszeitung - Verbraucherschutz: Zalando löscht "irreführende" Nachhaltigkeitssiegel

Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild

Verbraucherschutz: Zalando löscht "irreführende" Nachhaltigkeitssiegel


Verbraucherschutz: Zalando löscht "irreführende" Nachhaltigkeitssiegel
Verbraucherschutz: Zalando löscht "irreführende" Nachhaltigkeitssiegel / Foto: © AFP/Archiv

Auf Druck aus Brüssel löscht der Online-Versandhändler Zalando nach Angaben der EU-Kommission "irreführende" Nachhaltigkeitssiegel von seiner Webseite. Zalando habe sich verpflichtet, die Kennzeichnung "nachhaltig" ab dem 15. April nicht mehr in seinem Onlineshop zu verwenden, teilte die Kommission am Donnerstag mit. Das Siegel könne Verbraucherinnen und Verbraucher in die Irre führen, weil dahinter keine klaren Nachhaltigkeitskriterien stünden.

Anzeige Bild

Textgröße ändern:

Die Produkte sollen bei Zalando zudem nicht mehr mit grünen Symbolen wie Blättern oder Bäumen ausgezeichnet werden. Wer bei Zalando einkauft, soll außerdem nicht mehr über den Filter nach "nachhaltigen" Produkten suchen können. Der Online-Händler soll stattdessen genauere Angaben wie etwa den Anteil an recyceltem Material in einem Kleidungsstück liefern.

Viele Verbraucherinnen und Verbraucher wollten nachhaltiger einkaufen, erklärte EU-Justizkommissar Didier Reynders. "Wir müssen gegen Anbieter vorgehen, die möglicherweise versuchen, von den guten Absichten der Verbraucher zu profitieren", fügte er hinzu. Es sei wichtig, dass "ein Marktführer wie Zalando" nun einlenke.

Der Berliner Konzern begrüßte die Einigung mit der EU-Kommission. Zalando werde künftig "noch spezifischere und klarere Informationen über Produktvorteile bereitstellen", teilte das Unternehmen mit. Die EU-Kommission müsse sich nun "um eine kohärente Anwendung der Regeln über alle Anbieter hinweg bemühen" und gleiche Wettbewerbsbedingungen für die Unternehmen schaffen.

Online-Händler müssen sich in der EU an Regeln halten, die unfaire Geschäftspraktiken verbieten. Sie sollen unter anderem dafür sorgen, dass Verbraucherinnen und Verbraucher nicht in die Irre geführt werden. Für die Überwachung sind nationale Behörden in Zusammenarbeit mit der EU-Kommission zuständig.

Das Europaparlament beschloss im Januar zudem ein neues Gesetz, das Greenwashing in der Werbung verbietet. Allgemeine Behauptungen wie "umweltfreundlich", "klimaneutral" und "biologisch abbaubar" dürfen demnach nicht mehr ohne belastbare Beweise auf Produkte gedruckt werden.

(M.Travkina--DTZ)

Empfohlen

Pariser Nationalversammlung billigt Moratorium für neue Wind- und Solaranlagen

Bei der Debatte über einen Gesetzentwurf zur Zukunft der Energieversorgung in Frankreich hat die Nationalversammlung am Donnerstag ein Moratorium für die Entwicklung von neuen Windenergie- und Photovoltaikanlagen gebilligt. Konservative und ein rechtsextremes Bündnis um den rechtspopulistischen Rassemblement National (RN) stimmten dafür, als die Bänke der Links- und Mitteparteien gerade kaum besetzt waren. Die übrigen Parteien und die Regierung reagierten mit scharfer Kritik.

ArcelorMittal stoppt Pläne für "grünen" Stahl aus Bremen und Eisenhüttenstadt

Der Stahlkonzern ArcelorMittal stoppt seine Pläne für umweltfreundlich produzierten Stahl in den Werken in Bremen und Eisenhüttenstadt in Brandenburg. Das Unternehmen gab am Donnerstag bekannt, es könne seine Pläne zur Dekarbonisierung der beiden Flachstahlwerke "leider nicht weiterverfolgen". Grund seien die Marktsituation und die fehlende Wirtschaftlichkeit einer CO2-reduzierten Stahlproduktion.

EU-Parlament will gegen Verstümmlung von Hunden und Katzen vorgehen

Einer Katze die Ohren kürzen, einem Hund den Schwanz abschneiden oder die Stimmbänder kappen: Das Europaparlament will solche Verstümmlungen künftig größtenteils verbieten. Die Abgeordneten stimmten am Donnerstag in Straßburg für ein Gesetz, das Züchtern in der EU eine Reihe von Einschränkungen vorschreibt. In Zukunft sollen zudem alle Hunde und Katzen einen Chip mit Angaben zu Alter, Geschlecht und Herkunft tragen.

Bilanz der Autoversicherer: 1,3 Milliarden Euro Schäden durch Unwetter 2024

Vom kleinen Kratzer zur völligen Zerstörung: Unwetter haben im vergangenen Jahr Schäden an Fahrzeugen in Milliardenhöhe angerichtet. Die Kfz-Versicherer zahlten für 340.000 kaskoversicherte Fahrzeuge insgesamt 1,3 Milliarden Euro, wie der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) am Donnerstag mitteilte. Dabei gab es große regionale Unterschiede.

Textgröße ändern:

Anzeige Bild