
Mietkosten für Studentenbuden schießen in die Höhe

Studenten müssen in Deutschland immer mehr Geld für Miete ausgeben. Um bis zu 70 Prozent seien die Durchschnittspreise seit 2010 vor allem in Groß- und Universitätsstädten bei Neuvermietungen für Studenten gestiegen, heißt es in einem Gutachten des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln für die Deutsche Real Estate Funds Advisor, aus dem die Zeitungen der Funke Mediengruppe (Montagsausgaben) zitierten.
Den stärksten prozentualen Anstieg der Nettomietpreise seit 2010 verzeichnete demnach Berlin mit 70,2 Prozent - von sechs auf elf Euro pro Quadratmeter. Es folgten Stuttgart mit 62,2 Prozent und München mit 53,1 Prozent. In Hamburg sei die Nettomietbelastung für Studenten danach um 30,6 Prozent von neun auf zwölf Euro pro Quadratmeter gestiegen.
Aber auch in Köln (plus 22,3 Prozent), Bonn (24,9 Prozent), Kiel (35,3 Prozent) und Leipzig (23,6 Prozent) seien die Preise deutlich geklettert. Der geringste Anstieg wurde in Jena mit 9,7 Prozent ermittelt. Die Studie basiert dem Bericht zufolge auf einer Datenauswertung von Inseraten der Internetplattform ImmobilienScout24 für 15 Städte.
Die deutliche Steigerung sei nicht nur auf die generell zunehmende Verknappung von Wohnraum in begehrten Lagen zurückzuführen, "sondern auch darauf, dass immer mehr Mietwohnungen möbliert angeboten werden, was die Preise zusätzlich in die Höhe treibt", sagte IW-Immobilienspezialist Michael Voigtländer den Funke-Zeitungen. So würden in Berlin 8,5 Prozent der Studentenappartements möbliert angeboten, in München seien es 18,2 Prozent.
Die mit Abstand höchsten Neuvertragsmieten zahlen Studenten laut Studie aktuell in München mit durchschnittlich 18,40 Euro je Quadratmeter. Sie liegen damit rund ein Viertel über dem zweitteuersten Standort Stuttgart mit 14,90 Euro pro Quadratmeter. Es folgen Frankfurt (14 Euro), Hamburg und Heidelberg (zwölf Euro), sowie Berlin, Bonn und Köln, wo jeweils elf Euro bei Neuvermietungen im Schnitt fällig würden.
Die Situation könne "nur durch mehr Neubauwohnungen und zusätzliche Studentenwohnheime entspannt werden", sagte IW-Experte Voigtländer.
(P.Vasilyevsky--DTZ)