Deutsche Tageszeitung - Drusensprecher: Verhandlungen über Waffenruhe bei Kämpfen in Syrien mit 99 Toten

Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild

Drusensprecher: Verhandlungen über Waffenruhe bei Kämpfen in Syrien mit 99 Toten


Drusensprecher: Verhandlungen über Waffenruhe bei Kämpfen in Syrien mit 99 Toten
Drusensprecher: Verhandlungen über Waffenruhe bei Kämpfen in Syrien mit 99 Toten / Foto: © AFP

Inmitten von schweren Kämpfen zwischen Drusen und Beduinen im Süden Syriens mit mindestens 99 Toten haben nach Angaben einer Drusengruppe Verhandlungen über eine Waffenruhe begonnen. "Derzeit finden Verhandlungen zwischen den Führungspersönlichkeiten von Suweida und Vertretern des Verteidigungsministeriums und der Sicherheitskräfte statt, um zu einer Lösung zu gelangen", erklärte der Sprecher einer der wichtigsten bewaffneten Drusengruppen, Bassem Fachr, am Montag gegenüber der Nachrichtenagentur AFP. Die Stadt Suweida wird mehrheitlich von Angehörigen der religiösen Minderheit der Drusen bewohnt.

Anzeige Bild

Textgröße ändern:

Der Konflikt war laut der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Sonntag ausgebrochen, nachdem bewaffnete Beduinen einen drusischen Gemüsehändler entführt und Blockaden auf der Hauptschnellstraße zwischen Suweida und Damaskus errichtet hatten. Die syrische Übergangsregierung setzte daraufhin Sicherheitskräfte in dem Gebiet ein.

Am Montagabend riefen die religiösen Autoritäten der Drusen in Suweida in einer gemeinsamen Erklärung zu einem Waffenstillstand auf und bekräftigten, dass sie keine Gegner der syrischen Übergangsregierung seien.

Drusensprecher Fachr warf den Beduinen vor, an der Seite der syrischen Streitkräfte Angriffe auf drusische Siedlungen zu verüben. Laut Fachr seien fünf Ortschaften in der Umgebung von Suweida bereits von den staatlichen Sicherheitskräften eingenommen worden.

Laut eines Reporters der Nachrichtenagentur AFP hatten Streitkräften des syrischen Verteidigungsministeriums am Montag das von Drusen bewohnte Dorf Al-Masraa unter ihre Kontrolle gebracht.

Zwischen Beduinen und Drusen in der südlichen Syrischen Provinz Suweida gibt es schon seit langer Zeit Auseinandersetzungen, die immer wieder in Gewalt münden. Mitglieder der sunnitischen Beduinenstämme hatten bei früheren Auseinandersetzung auf der Seite der syrischen Sicherheitskräfte gekämpft. Die religiöse Minderheit der Drusen war im 11. Jahrhundert aus dem schiitischen Islam hervorgegangen.

Im April und Mai waren bei Gefechten zwischen Anhängern der neuen islamistischen Regierung in Damaskus und der religiösen Minderheit der Drusen in Syrien dutzende Menschen getötet worden. Die Gewalt gegen die Drusen verschärfte zudem den Konflikt zwischen Syrien und Israel.

(O.Zhukova--DTZ)

Empfohlen

Nach mehr als 100 Tagen: Tarifstreit bei Boeing beigelegt

Der Tarifstreit beim US-Flugzeugbauer Boeing ist beigelegt. Mehr als 3000 Beschäftigte von Kampfjetwerken im Mittleren Westen stimmten am Donnerstag für ein neues Angebot der Geschäftsführung. Damit geht ein mehr als 100-tägiger Streik zu Ende, einer der längsten in der Boeing-Geschichte.

Koalition will Wirtschaft stärken: Industriestrompreis und weniger Luftverkehrssteuer

Industriestrompreis, Senkung der Luftverkehrssteuer und ein Deutschlandfonds für Investitionen in Startups: Bei ihrem Koalitionsausschuss am Donnerstagabend haben Union und SPD mehrere Beschlüsse zur Stärkung der Wirtschaft gefasst. Kanzler Friedrich Merz (CDU) sagte, Ziel sei es, die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen in Deutschland zu stärken und Arbeitsplätze zu sichern. Er zeigte sich für die weiteren Beratungen am Donnerstagabend auch zuversichtlich zu einem Ende des Streits um Verbrenner-Autos.

Nato kauft nach Ausstieg der USA doch keine Aufklärungsflugzeuge bei Boeing

Die Nato-Mitgliedstaaten werden nach dem Rückzug Washingtons aus der Finanzierung - anders als 2023 beschlossen - keine Aufklärungsflugzeuge des US-Herstellers Boeing zur Modernisierung der alternden Flotte des Verteidigungsbündnisses kaufen. Das niederländische Verteidigungsministerium teilte am Donnerstag mit, ein Konsortium aus sechs Nato-Ländern hätte entscheiden, das Projekt nicht weiter zu verfolgen, nachdem die USA im Juli ihre Beteiligung an der Finanzierung der Flotte beendet hatten.

Vogelgrippe: Mehr als eine Million getötete Tiere allein in Niedersachsen

In Niedersachsen sind in diesem Jahr bereits über eine Million Tiere wegen der Ausbreitung der Vogelgrippe getötet worden. Bis Donnerstagmittag gab es 63 amtlich bestätigte Ausbrüche mit gut einer Million Tieren, wie das Landwirtschaftsministerium in Hannover mitteilte. Die meisten Fälle entfallen auf die vergangenen Wochen, seit dem 15. Oktober mussten demnach gut 950.000 Tiere getötet werden. Zudem gibt es einen weiteren Verdachtsfall, der 360.000 Legehennen bedroht.

Textgröße ändern:

Anzeige Bild