Deutsche Tageszeitung - EU-Automarkt: Zahl der Neuzulassungen im Juli gestiegen - aber Unsicherheit bleibt

EU-Automarkt: Zahl der Neuzulassungen im Juli gestiegen - aber Unsicherheit bleibt


EU-Automarkt: Zahl der Neuzulassungen im Juli gestiegen - aber Unsicherheit bleibt
EU-Automarkt: Zahl der Neuzulassungen im Juli gestiegen - aber Unsicherheit bleibt / Foto: © AFP/Archiv

Die Lage auf dem kriselnden Neuwagenmarkt in der EU bleibt trotz zuletzt gestiegener Zulassungszahlen angespannt. Zwar legte die Zahl der Neuzulassungen im Juli um 7,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat zu, wie der europäische Herstellerverband Acea am Donnerstag in Brüssel mitteilte. Im bisherigen Jahresverlauf liegt der Neuwagenabsatz damit aber noch immer unter dem Niveau des Vorjahres - und weiterhin deutlich unter dem Vorkrisenniveau von 2019.

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Seit Jahresbeginn gingen die Zulassungszahlen verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um 0,7 Prozent zurück, wie Acea ausführte. Zudem verwies der Herstellerverband darauf, dass der Marktanteil batterieelektrischer Fahrzeuge an den Neuzulassungen im Juli weiterhin bei 15,6 Prozent verharrt und der angestrebte Zuwachs damit verfehlt worden sei. Beliebteste Antriebsart bleiben weiterhin Hybrid-Modelle, die auf einen Anteil an den Neuzulassungen von 34,7 Prozent kommen.

"Die Nachfrage nach Neuwagen bleibt gering, eine positive Trendwende ist nicht in Sicht", kommentierte Automobilmarktexperte Constantin Gall vom Beratungsunternehmen EY die neuen Zahlen. Es gebe "weiterhin eine große Kaufzurückhaltung sowohl bei Privatkunden als auch Unternehmen", erklärte er. Dies liege "an den schwierigen Rahmenbedingungen", fügte er hinzu und listete "schwaches Wirtschaftswachstum", "hohe Neuwagenpreise" sowie "eine große Unsicherheit" und "anhaltende geopolitische Konflikte" auf.

Zudem seien angesichts leerer öffentlicher Kassen staatliche Unterstützungen für den Automobilsektor - etwa neue Subventionen für den Kauf von Elektroautos - "äußerst unwahrscheinlich", erläuterte Gall weiter. Der Anstieg bei den Neuzulassungen um 7,4 Prozent im Juli sei überdies auch durch einen Sondereffekt bedingt, erklärte EY.

So waren Anfang Juli 2024 in der EU neue Regeln für zusätzliche Assistenzsysteme in Kraft getreten, ebenso wie eine neue Cybersecurity-Richtlinie. Viele Hersteller und Händler hätten deshalb vor dem Stichtag Fahrzeuge neu zugelassen, die den neuen Vorschriften nicht mehr entsprachen, erklärte EY. Diese vorgezogenen Neuzulassungen hätten im Juni 2024 zu einem überdurchschnittlich hohen Absatzniveau geführt - und zu einem entsprechend schwachen Juli 2024.

Trotz des Wachstums im Juli lag der Neuwagenabsatz demnach noch immer knapp 20 Prozent niedriger als im Vergleichsmonat im Vorkrisenjahr 2019.

(U.Stolizkaya--DTZ)

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