Deutsche Tageszeitung - Millionen US-Bürgern droht Kostenexplosion bei der Krankenversicherung

Millionen US-Bürgern droht Kostenexplosion bei der Krankenversicherung


Millionen US-Bürgern droht Kostenexplosion bei der Krankenversicherung
Millionen US-Bürgern droht Kostenexplosion bei der Krankenversicherung / Foto: © GETTY IMAGES NORTH AMERICA/AFP/Archiv

Mehr als 20 Millionen US-Bürgerinnen und -bürger müssen zum Jahreswechsel mit einer Kostenexplosion bei der Krankenversicherung rechnen. Im Senat in Washington fielen am Donnerstag zwei konkurrierende Gesetzentwürfe durch, mit denen Regierung und Opposition jeweils für Abhilfe sorgen wollten. Weder der Vorschlag der Republikaner von Präsident Donald Trump noch ein anderer der Demokraten fand die nötige Mehrheit.

Textgröße ändern:

Der Grund für den erwarteten Kostenanstieg: Zum Jahreswechsel laufen Subventionen aus der Zeit des früheren US-Präsidenten Barack Obama aus. Das sogenannte Obamacare-Programm hatte die Krankenversicherungsprämien für Menschen mit geringem Einkommen niedrig gehalten.

Zum 1. Januar dürfte sich die Durchschnittsprämie für die betroffenen Haushalte mehr als verdoppeln, fast fünf Millionen Menschen könnten ihre Krankenversicherung ganz verlieren. Hintergrund ist das im Juni verabschiedete Haushaltsgesetz von Präsident Trump ("Big Beautiful Bill"), das die Auflagen verschärft.

Die Demokraten wollten mit ihrem Gesetzentwurf eine dreijährige Verlängerung des Obamacare-Programms erreichen. Sie hatten in dem Streit unlängst die Zustimmung zu einem Übergangsbudget verweigert, Folge war die 43-tägige Haushaltssperre in den USA ab dem 1. Oktober.

Trumps Republikaner schlugen dagegen vor, die bisherigen Subventionen für die Versicherungsgesellschaften durch Zuschüsse zu ersetzen, die direkt an die Krankenversicherten gezahlt werden. Keiner der beiden Vorschläge erhielt jedoch die nötige Mehrheit von 60 Stimmen im Senat.

Beide politische Lager schoben sich gegenseitig die Verantwortung für das Scheitern zu. Der Mehrheitsführer der Republikaner im Senat, John Thune, warf den Demokraten "Verschwendung, Betrug und Missbrauch" öffentlicher Gelder vor. Der demokratische Minderheitsführer Chuck Schumer sagte, Millionen von Menschen drohe wegen der Regierung ein "schreckliches Ende".

Neben dem Senat müsste auch das Repräsentantenhaus einer Neuordnung zustimmen. Ob bis zum Jahreswechsel noch ein Kompromiss gelingt, ist ungewiss.

(U.Stolizkaya--DTZ)

Empfohlen

Bahn kauft mehr als 3000 neue Busse - auch bei chinesischem Hersteller

Die Deutsche Bahn plant die größte Anschaffung von Bussen in ihrer Unternehmensgeschichte. Das Unternehmen will nach eigenen Angaben rund 3300 Busse mit Hybrid- oder Elektroantrieb anschaffen, die für die Regionalverkehrstochter DB Regio in ganz Deutschland eingesetzt werden sollen. Der Hauptpartner soll dabei das Münchner Unternehmen MAN Truck & Bus werden. Etwa fünf Prozent der Neuanschaffungen sollen vom chinesischen Hersteller BYD aus seiner Produktion in Ungarn kommen, wie die Bahn am Samstag mitteilte.

Spahn zu Heizungsgesetz: Es darf keinen Zwang bei Heizungen im Bestand geben

In der Koalitionsdebatte um die Reform des Heizungsgesetzes hat Unionsfraktionschef Jens Spahn (CDU) die Abschaffung aller Vorgaben zu neuen Heizanlagen in Bestandsbauten gefordert. "Das Heizungsgesetz abzuschaffen, heißt für uns, dass es keinen Zwang bei Heizungen im Bestand gibt", sagte Spahn dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Samstagsausgaben).

Bei Überschwemmungen zerstörte Ahrtalbahn wiedereröffnet

Mehr als vier Jahre nach der Hochwasserkatastrophe im rheinland-pfälzischen Ahrtal ist die damals zerstörte Strecke der Ahrtahlbahn wieder eröffnet worden. Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU), Ministerpräsident Alexander Schweizer (SPD) und Bahn-Chefin Evelyn Palla nahmen am Freitag an der Eröffnungsfahrt teil. Ab Sonntag fahren auf der Strecke wieder zwei Regionalzuglinien im regulären Betrieb.

EU-Staaten einigen sich auf Paketabgabe auf Billigimporte - vor allem aus China

Im Kampf gegen Billigimporte aus Drittländern wird ab Juli in der EU eine Sonderabgabe von drei Euro auf kleinere Pakete aus Drittstaaten erhoben. Das beschlossen am Freitag die EU-Finanzminister. Die neue Regelung betrifft vor allem Sendungen von Billighändlern chinesischen Ursprungs wie Temu und Shein. Der Handelsverband Deutschland (HDE) begrüßte die Abgabe als "ersten Schritt" zu fairem Wettbewerb.

Textgröße ändern: