Deutsche Tageszeitung - Verbraucherschützer: Stromtarife mit Bonus lohnen nur bedingt

Verbraucherschützer: Stromtarife mit Bonus lohnen nur bedingt


Verbraucherschützer: Stromtarife mit Bonus lohnen nur bedingt
Verbraucherschützer: Stromtarife mit Bonus lohnen nur bedingt / Foto: ©

Scheinbar günstige Stromverträge mit Bonuszahlung lohnen sich Verbraucherschützern zufolge für Kunden nur bedingt. Denn trotz einer - geringen - Ersparnis von durchschnittlich 44 Euro im ersten Vertragsjahr seien die Tarife am Ende "fast immer teurer als verbraucherfreundliche Vergleichstarife, meist sogar im Vergleich zur Grundversorgung", erklärte das Marktwächter-Team des Verbraucherzentrale Bundesverbandes (vzbv) am Montag.

Textgröße ändern:

Im zweiten Vertragsjahr rentierten sich die untersuchten Tarife nicht mehr, was durch den ohnehin geringen Bonus zu Beginn nicht aufgewogen werde. "Um mehr Preistransparenz für Verbraucher und keine weiteren Anreize für zweifelhafte Tarifangebote zu schaffen, sollten Vergleichsportale den Bonus bei der Ermittlung des Gesamtpreises nicht berücksichtigen", forderten die Verbraucherschützer. Außerdem sollten sämtliche Informationen "in einem einzigen, druckfähigen Dokument enthalten" und nicht wie bislang "an unterschiedlichen Stellen zu finden" sein.

Der vzbv kritisierte auch, dass die Auszahlung von Boni teilweise an bestimmte Bedingungen gebunden seien. Demnach registrierten die Marktwächter Fälle, bei denen Stromanbieter "die Boni erst nach Aufforderung durch den Kunden zahlten" oder sie beispielsweise bei einem Umzug ausschlossen. Sogenannte Neukundenboni würden "manchmal erst nach Ende der Vertragslaufzeit" ausgezahlt - sicherer sind aus Sicht der Verbraucherzentralen daher Sofortboni.

(Y.Ignatiev--DTZ)

Empfohlen

Kentucky Fried Chicken verlagert US-Zentrale von Kentucky nach Texas

Die US-Restaurantkette Kentucky Fried Chicken (KFC) verlässt ihren Heimat-Bundesstaat Kentucky. Wie der Mutterkonzern Yum! Brands am Dienstag mitteilte, wird die US-Firmenzentrale von Louisville nach Plano im Bundesstaat Texas umziehen. Es handele sich um eine "strategische Entscheidung". Yum! Brands will nur noch zwei Marken-Hauptquartiere in den USA haben - eines in Texas und eines in Kalifornien.

EZB-Direktoriumsmitglied stößt Debatte um Leitzinssenkungen an

EZB-Direktoriumsmitglied Isabel Schnabel hat mögliche Leitzinssenkungen der Europäischen Zentralbank in Aussicht gestellt. "Wir nähern uns dem Punkt an, an dem wir die Senkungen möglicherweise pausieren oder stoppen müssen", sagte Schnabel der "Financial Times" in einem am Mittwoch veröffentlichten Interview. Sie wisse nicht, was bei den kommenden Sitzungen des EZB-Rates passiert, "aber wir müssen die Diskussion darüber beginnen".

Niederlage für Verbraucherschützer im Gerichtsstreit über Inkassogebühren

Im Kampf gegen bestimmte Inkassogebühren haben die Verbraucherzentralen vor dem Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe eine Niederlage eingefahren. Der BGH erklärte es am Mittwoch für zulässig, dass eine Firma ein Schwesterunternehmen für das Eintreiben offener Rechnungen beauftragt und die Kosten dafür dem säumigen Schuldner auferlegt. In solchen Fällen wird von Konzerninkasso gesprochen. (Az. VIII ZR 138/23)

"Vision" für Landwirtschaft: Brüssel will strengere Regeln für Lebensmittelimporte

Die Europäische Union will zum Schutz der heimischen Landwirtschaft die Einfuhren von Lebensmitteln strenger regulieren. Die EU-Kommission strebe "eine stärkere Angleichung der Produktionsstandard für importierte Produkte, insbesondere bei Pestiziden und beim Tierschutz" an, heißt es in einem am Mittwoch von EU-Vizekommissionspräsident Raffaele Fitto und Agrarkommissar Christophe Hansen vorgestellten Strategiepapier zur gemeinsamen Agrarpolitik. So werde sichergestellt, dass die europäische Landwirtschaft keinem "Wettbewerbsnachteil" unterliege.

Textgröße ändern: