Deutsche Tageszeitung - Wirecard verschiebt Jahresabschluss erneut

Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild

Wirecard verschiebt Jahresabschluss erneut


Wirecard verschiebt Jahresabschluss erneut
Wirecard verschiebt Jahresabschluss erneut / Foto: ©

Der Finanzdienstleister Wirecard hat seinen Jahresabschluss erneut verschoben und damit einen Kurzsturz ausgelöst. Die Aktie des Unternehmens brach am Donnerstagvormittag an der Börse in Frankfurt am Main um mehr als 50 Prozent ein. Die Abschlussprüfer hätten das Unternehmen informiert, dass über die Existenz von Bankguthaben auf Treuhandkonten in Höhe von 1,9 Milliarden Euro "noch keine ausreichenden Prüfungsnachweise zu erlangen waren", erklärte Wirecard. Daher werde die Abschlussprüfung nicht wie geplant bis zu diesem Donnerstag fertig sein.

Anzeige Bild

Textgröße ändern:

Ein neuer Termin werde bekanntgegeben, kündigte Wirecard an. Das Unternehmen warnte, wenn es nicht bis Freitag einen Jahres- und Konzernabschluss vorlege, könnten Kredite in Höhe von etwa zwei Milliarden Euro gekündigt werden. Die nicht geklärten 1,9 Milliarden Euro auf Treuhandkonten entsprechen dem Unternehmen zufolge etwa einem Viertel der Konzernbilanzsumme.

Wirecard erklärte, es bestünden "Hinweise" auf eine Täuschung: Von einem Treuhänder beziehungsweise aus dem Bereich der Banken, welche die Treuhandkonten führen, könnten demnach unrichtige Saldenbestätigungen zu Täuschungszwecken vorgelegt worden sein, damit der Abschlussprüfer ein unrichtiges Vorstellungsbild über das Vorhandensein der Bankguthaben zugunsten der Wirecard-Gesellschaften erhalte. "Der Vorstand arbeitet mit Hochdruck daran, den Sachverhalt in Abstimmung mit dem Abschlussprüfer weiter aufzuklären."

Wirecard hatte ursprünglich geplant, seinen Geschäftsabschluss am 8. April zu veröffentlichen. Im März war dieser Termin auf den 30. April verschoben worden, Ende April dann auf den 4. Juni. Auch dieser Termin ließ sich nicht einhalten. Die Finanzaufsichtsbehörde Bafin zeigte Wirecard deswegen Anfang Juni wegen des Verdachts der Marktmanipulation an. Die Staatsanwaltschaft München I durchsuchte damals den Firmensitz in Aschheim bei München.

Wirecard stand seit der Gründung 1999 immer wieder im Zentrum von Aktienspekulationen. Anfang 2019 standen sogar schwere Betrugsvorwürfe im Raum. Die britische "Financial Times" berichtete wiederholt über vorgetäuschte Umsätze und gefälschte Verträge bei Wirecard in Singapur. Wirecard wies die Anschuldigungen stets als verleumderisch zurück. Wegen der Berichte ging die Aktie auf Achterbahnfahrt.

(N.Loginovsky--DTZ)

Empfohlen

Mehr Kinder und Jugendliche engagieren sich bei Freiwilliger Feuerwehr

Die Zahl der Kinder und Jugendlichen, die sich bei einer Freiwilligen Feuerwehr engagieren, ist gestiegen. 2024 wurden 372.334 Mitglieder in Jugendfeuerwehren oder Kindergruppen gezählt, wie die Deutsche Jugendfeuerwehr im Deutschen Feuerwehrverband am Dienstag in Berlin mitteilte. Im Vergleich zum Vorjahr war das ein Anstieg um 4,3 Prozent. Insgesamt gibt es 18.446 Jugendfeuerwehren. Ihnen gehörten 272.745 Jugendliche an, davon 84.307 Mädchen.

BGH: Unzulässige Bankgebühren können nur drei Jahre lang zurückgefordert werden

Unzulässige Kontoführungsgebühren können nur drei Jahre lang zurückgefordert werden. Danach sind die Ansprüche verjährt, wie der Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe am Dienstag entschied. Die Revision des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) gegen ein Urteil des Berliner Kammergerichts hatte damit keinen Erfolg. (Az. XI ZR 45/24)

Stimmung von deutschen Unternehmen in Asien-Pazifik-Region hellt sich auf

Die Stimmung der deutschen Unternehmen in der Region Asien-Pazifik hat sich verglichen mit Herbst vergangenen Jahres aufgehellt. Wie eine Auswertung der Deutschen Außenhandelskammer (AHK) zeigt, berichten 38 Prozent der Firmen in der Region - ohne Hongkong, Taiwan und China - von gut laufenden Geschäften. Im Herbst waren es drei Prozentpunkte weniger gewesen. "Damit zeigt sich eine spürbare, wenn auch verhaltene Erholung", erklärte die AHK.

Entschädigung bei Flug-Verspätung: Verbraucherschützer warnen vor EU-Reform

Verbraucherschützer haben erneut vor Folgen für Flugreisende gewarnt, sollte eine Reform der EU-Vorgaben für Entschädigungen bei Verspätungen wie geplant kommen. "Menschen, die handfeste Nachteile haben, könnten in Zukunft leer ausgehen", sagte der Referent für Fluggastrechte beim Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv), André Duderstaedt, am Dienstag der Nachrichtenagentur AFP.

Textgröße ändern:

Anzeige Bild