Deutsche Tageszeitung - Mehr als zehn Tote nach Bombenexplosion und Schusswechsel in Somalias Hauptstadt

Mehr als zehn Tote nach Bombenexplosion und Schusswechsel in Somalias Hauptstadt


Mehr als zehn Tote nach Bombenexplosion und Schusswechsel in Somalias Hauptstadt
Mehr als zehn Tote nach Bombenexplosion und Schusswechsel in Somalias Hauptstadt / Foto: © AFP

Bei einem Selbstmordattentat der islamistischen Shebab-Miliz und einem anschließenden Schusswechsel sind in Somalias Hauptstadt Mogadischu mehr als zehn Menschen getötet worden. Der Anschlag ereignete sich in der Nähe des Büros des Bürgermeisters, mehrere Gebäude wurden beschädigt, wie ein Polizeisprecher am Sonntag mitteilte.

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Demnach wurde durch ein mit Sprengstoff beladenes Fahrzeug eine Mauer des Einkaufszentrums neben dem Verwaltungssitz gesprengt. "Alle sechs Angreifer sind tot, fünf von ihnen starben während des Schusswechsels mit den Sicherheitskräften und einer sprengte sich selbst in die Luft", sagte der Polizeisprecher.

Auch unter den Zivilisten habe es sechs Tote gegeben, fügte er hinzu. Nach einer vierstündigen Belagerung habe sich die Situation wieder normalisiert. Alle Mitarbeiter im Büro des Bürgermeisters konnten nach Polizeiangaben in Sicherheit gebracht werden.

Zeugen berichteten, dass die Explosion umliegende Gebäude beschädigte. In der Nähe des Rathauses "wird geschossen, aber wir wissen nicht, was dort passiert", sagte ein Zeuge, der ein Geschäft in der Nähe betreibt. "Es gibt (...) Verletzte, das gesamte Gebiet ist abgesperrt und wir wurden von den Sicherheitskräften gebeten, uns zu entfernen", fügte er hinzu.

Die mit dem Extremistennetzwerk Al-Kaida verbündete islamistische Shebab-Miliz bekannte sich zu dem Anschlag und erklärte in ihren Kommunikationskanälen, ihre Kämpfer seien in das "anvisierte Gebäude" eingedrungen, nachdem sie das Sicherheitspersonal getötet hätten.

Die Miliz kämpft seit 2007 gegen die von der internationalen Gemeinschaft unterstützte Regierung Somalias. Aus der Hauptstadt Mogadischu und den anderen großen Städten waren die Shebab-Kämpfer vor mehr als zehn Jahren vertrieben worden. Sie beherrschen aber weiter große ländliche Gebiete im Zentrum und im Süden des ostafrikanischen Landes und verüben immer wieder Anschläge, auch in Mogadischu.

Erst am Freitag waren bei einem Angriff der Miliz auf ein Militärlager in der Stadt Galcad nach Behördenangaben mindestens sieben Soldaten getötet worden.

(P.Vasilyevsky--DTZ)