
Präsidentenwahl in Bolivien wird von Organisation Amerikanischer Staaten geprüft

Der Ausgang der Präsidentenwahl in Bolivien wird von der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) geprüft. Boliviens Außenminister Diego Pary teilte am Mittwoch mit, dass das mit der OAS vereinbart worden sei. Die Überprüfung solle bereits am Donnerstag beginnen.
Vereinbart sind Kontrollen der Protokolle aus den Wahllokalen, des Wahlverfahrens und der zur Wahl genutzten Einrichtungen. Bolivien soll den OAS-Beobachtern den Zugang erleichtern.
Das Oberste Wahlgericht bestätigte in der vergangenen Woche, dass der amtierende Präsident Evo Morales die Wahl gewonnen habe. Der Sozialist Morales erhielt demnach 47,1 Prozent der Stimmen, sein konservativer Herausforderer Carlos Mesa kam auf 36,5 Prozent. Damit erübrigte sich eine Stichwahl, weil der Stimmenanteil mehr als zehn Prozentpunkte auseinander lag.
In den vergangenen Tagen formierte sich massiver Widerstand gegen Morales. Ein breites Bündnis aus Vertretern mehrerer Parteien der Mitte und des rechten Spektrums sowie der Zivilgesellschaft forderte die Annullierung der Wahl vom 20. Oktober. Bei Zusammenstößen von Anhängern und Gegnern Morales’ gab es dutzende Verletzte. Mesa wies auch die Vereinbarung zwischen der bolivianischen Regierung und der OAS als "einseitig" zurück.
(I.Beryonev--DTZ)