Deutsche Tageszeitung - Gläubiger von Galeria Karstadt Kaufhof beginnen Beratungen über Insolvenzplan

Gläubiger von Galeria Karstadt Kaufhof beginnen Beratungen über Insolvenzplan


Gläubiger von Galeria Karstadt Kaufhof beginnen Beratungen über Insolvenzplan
Gläubiger von Galeria Karstadt Kaufhof beginnen Beratungen über Insolvenzplan / Foto: ©

In Essen hat die Gläubigerversammlung im Insolvenzfall von Galeria Karstadt Kaufhof begonnen. Die Gläubiger trafen sich am Dienstag in der Messe der Ruhrgebietsstadt, um über die Zukunft des Unternehmens und den aktuellen Insolvenzplan für das laufende Schutzschirmverfahren abzustimmen. Vor dem Eingang demonstrierten einzelne Betriebsräte und Tarifkommissionsmitglieder der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi gegen die im Zuge der Sanierung geplanten Filial- und Stellenstreichungen.

Textgröße ändern:

Stefanie Nutzenberger, Mitglied des Verdi-Bundesvorstands, bezeichnete die Gläubigerversammlung vor diesem Hintergrund als weiteren Zwischenschritt. "Wir werden uns den Plan heute anhören im Detail, und ich gehe davon aus, dass wir dem Plan auch zustimmen werden", sagte sie stellvertretend für diejenigen Gewerkschaftsmitglieder, die am Dienstag auch als Gläubiger von Karstadt Kaufhof an dem nicht öffentlichen Treffen teilnahmen.

Gleichzeitig gelte es aber, "dranzubleiben, weiter für die Arbeitsplätze zu kämpfen", mahnte Nutzenberger und forderte neben Investitionen in das Unternehmen insbesondere Klarheit für die von möglichen Kürzungen betroffenen Beschäftigten und Warenhäuser. Insolvenzverwalter, Galeria-Management und der Eigentümer Signa müssten in die Verantwortung genommen werden; gleichzeitig müsse weiter mit Kommunen über die Zukunft von Filialen gesprochen werden.

Laut der Verdi-Landesbereichsleiterin für Handel, Silke Zimmer, sind aktuell noch 47 Warenhäuser von der Schließung bedroht - und mit ihnen tausende der noch 28.000 Galeria-Beschäftigten. Die Abstimmung über den entsprechenden Insolvenzplan sei für den frühen Nachmittag geplant. "Pläne können angepasst und verändert werden", betonte Nutzenberger und zeigte sich zuversichtlich, dass noch weitere Filialen gerettet werden könnten.

Welche Standorte das sein könnten und wie es ansonsten um den wirtschaftlich schwer angeschlagenen Warenhauskonzern und ausstehende Forderungen steht, besprechen die Gläubiger und ihre juristischen Vertreter hinter verschlossenen Türen mit dem Generalbevollmächtigten bei Galeria, Arndt Geiwitz, und dem Sachwalter Frank Kebekus. Nach Informationen der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung" wurden rund tausend Teilnehmer erwartet; tatsächlich saßen aber nur etwa 100 Gläubiger und Gläubigervertreter vor dem Podium in der Messehalle.

Der Warenhauskonzern Karstadt Kaufhof der österreichischen Signa-Gruppe war in der Corona-Krise ins Schlingern geraten; auch Bemühungen um einen Hilfskredit und Mietstreichungen konnten die Insolvenz nicht abwenden. Nach einer ersten tariflichen Einigung - damals über die Schließung von rund 60 Filialen - drang kaum noch etwas aus dem Konzern nach außen. Ob Signa-Chef René Benko und die Insolvenzbeauftragten die Weichen für eine Sanierung gestellt haben, sollen die Gläubiger nun erfahren.

(Y.Ignatiev--DTZ)

Empfohlen

Kalifornischer Senator aus Pressekonferenz von US-Heimatschutzministerin geworfen

Ein Senator aus dem US-Bundesstaat Kalifornien ist am Donnerstag bei einer Pressekonferenz von Heimatschutzministerin Kristi Noem aus dem Raum geworfen worden. "Ich bin Senator Alex Padilla. Ich habe Fragen an die Ministerin", sagte der Politiker der Demokratischen Partei, als zwei Männer ihn zur Tür hinausdrängten. Noem äußerte sich währenddessen zu den Festnahmen von Einwanderern, die in den vergangenen Tagen zu Ausschreitungen in der kalifornischen Metropole Los Angeles geführt hatten.

Trump erwägt Erhöhung von Zöllen auf importierte Autos in naher Zukunft

US-Präsident Donald Trump erwägt, die Zölle auf aus dem Ausland eingeführte Autos in naher Zukunft erneut zu erhöhen, um die Produktion in den USA anzukurbeln. Je weiter die Zölle erhöht würden, "desto wahrscheinlicher ist es, dass sie hier eine Fabrik bauen", sagte Trump am Donnerstag mit Blick auf die Autohersteller.

Trump preist sich für Handeln in Los Angeles - Kritik von Mexikos Präsidentin Sheinbaum

Nach den tagelangen Protesten in Los Angeles hat US-Präsident Donald Trump sein Eingreifen für eine mutmaßliche Beruhigung der Lage verantwortlich gemacht. Die kalifornische Küstenstadt habe dank des von ihm angeordneten Militäreinsatzes die vergangenen zwei Nächte "sicher und wohlbehalten" überstanden, erklärte Trump am Donnerstag (Ortszeit) in seinem Onlinedienst Truth Social. Gegen den Willen des demokratischen Gouverneurs von Kalifornien hatte Trump zuvor Soldaten der Nationalgarde und der US-Eliteeinheit Marines nach Los Angeles beordert, um anhaltenden Proteste gegen seine Abschiebepolitik zu beenden.

Spatenstich für riesige CO2-Speicher-Anlage in Stockholm

In Stockholm haben am Donnerstag die Bauarbeiten für eine riesige Anlage zur Abscheidung von CO2 begonnen. Sie soll 2028 in Betrieb gehen und jährlich mehr als 800.000 Tonnen CO2 zur späteren Einlagerung abscheiden können - mehr als die jährlichen Emissionen des Straßenverkehrs der schwedischen Hauptstadt, wie der Energieversorger Stockholm Exergi mitteilte. Es handele sich um "das größte Projekt dieser Art in Europa und eines der größten in der Welt", sagte EU-Klimakommissar Wopke Hoekstra vor Ort.

Textgröße ändern: