
Brasilianischer Präsident besucht mit Netanjahu Klagemauer im Ostteil Jerusalems

Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro hat gemeinsam mit dem israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu die Klagemauer in Ost-Jerusalem besucht. Es sei das erste Mal, dass ein amtierender Staatschef mit einem israelischen Ministerpräsidenten dort war, betonte ein Sprecher des israelischen Außenministeriums am Montag. Bolsonaro und Netanjahu näherten sich der Mauer im besetzten Ostteil der auch von den Palästinensern als Hauptstadt beanspruchten Stadt und legten ihre Hände kurz auf die Steine.
Die Klagemauer ist eine der heiligsten Stätten des Judentums und liegt im Osten Jerusalems, der 1967 von Israel im Sechs-Tage-Krieg besetzt und später annektiert wurde. Die internationale Gemeinschaft erkannte diesen Schritt nie an; der Ostteil Jerusalems wird von den Palästinensern als Hauptstadt eines künftigen Staates beansprucht. Im März hatte bereits US-Außenminister Mike Pompeo die Klagemauer gemeinsam mit Netanjahu besucht.
Der rechtsradikale Bolsonaro hat Israel seine Unterstützung zugesagt und versprochen, dem Vorbild von US-Präsident Donald Trump zu folgen und Brasiliens Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem zu verlegen. Mit seiner Anerkennung Jerusalems als Hauptstadt Israels hatte Trump international für Empörung gesorgt. Der frühere Immobilienmogul war im Mai 2017 auch der erste amtierende US-Präsident, der die Klagemauer besuchte. Er wurde dabei aber nicht von Netanjahu begleitet.
In Israel finden am 9. April Parlamentswahlen statt. Hauptkonkurrent von Netanjahus rechter Likud-Partei ist dabei das in der Mitte angesiedelte Parteienbündnis Blau-Weiß unter dem ehemaligen Generalstabschef Benny Gantz.
(S.A.Dudajev--DTZ)