Deutsche Tageszeitung - USA verschärfen Einreiseregeln für Nordkorea-Touristen

USA verschärfen Einreiseregeln für Nordkorea-Touristen


USA verschärfen Einreiseregeln für Nordkorea-Touristen
USA verschärfen Einreiseregeln für Nordkorea-Touristen / Foto: ©

Die USA haben die Einreiseregeln für Nordkorea-Touristen verschärft. Wer in den vergangenen acht Jahren Nordkorea besucht hat, kann nicht länger visumfrei in die USA einreisen, wie die US-Zoll- und Grenzschutzbehörde (CBP) am Montag mitteilte. Den aufkeimenden Tourismussektor in Nordkorea könnte die Reform empfindlich treffen.

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Bürger von 38 Ländern, darunter etwa Deutschland, Frankreich und Südkorea, können über das Esta-Programm bis zu 90 Tage ohne Visum in die USA einreisen. Fortan "nicht mehr teilnahmeberechtigt" am Esta-Programm sind Bürger dieser 38 Länder, die seit 1. März 2011 in Nordkorea waren. Sie müssen künftig ein Tourismus- oder Geschäftsvisum beantragen.

Sieben weitere Länder standen bereits auf der Liste. Wer in den vergangenen acht Jahren nach Libyen, Somalia, Syrien, in Iran, Irak, Jemen oder den Sudan gereist ist, muss sich ebenfalls um ein US-Visum bewerben.

Die jüngste Anpassung könnte zehntausende Menschen betreffen, die seit 2011 als Touristen oder beruflich in Nordkorea waren. Südkoreanische Medien berichteten etwa über Fälle wie Samsung-Vizechef Lee Jae Yong, der im vergangenen September Südkoreas Präsident Moon Jae In zu einem Gipfeltreffen mit dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un begleitet hatte. Ein Samsung-Sprecher wollte die neuen US-Visaregeln nicht kommentieren.

Auch der Annäherungsstrategie von Südkoreas Staatschef Moon an das Nachbarland verleiht die Anpassung einen Dämpfer. Moon wollte als Teil der Versöhnungsversuche mit Nordkorea grenzüberschreitende Tourismus-Projekte fördern.

US-Bürger dürfen seit 2017 nicht mehr nach Nordkorea reisen. Die USA hatten das Reiseverbot eingeführt, nachdem der US-Student Otto Warmbier in nordkoreanischer Haft unter ungeklärten Umständen ins Koma gefallen und wenige Tage nach seiner Freilassung verstorben war.

(V.Sørensen--DTZ)