Deutsche Tageszeitung - Telekom-Tarifkonflikt: Verdi ruft für Donnerstag zu Streiks in EM-Städten auf

Telekom-Tarifkonflikt: Verdi ruft für Donnerstag zu Streiks in EM-Städten auf


Telekom-Tarifkonflikt: Verdi ruft für Donnerstag zu Streiks in EM-Städten auf
Telekom-Tarifkonflikt: Verdi ruft für Donnerstag zu Streiks in EM-Städten auf / Foto: © AFP

Parallel zur verlängerten Tarifverhandlungsrunde bei der Deutschen Telekom hat die Gewerkschaft zu weiteren Streiks aufgerufen. Es werde für Donnerstag zu Warnstreiks und Protestaktionen an den Standorten und vor den Stadien in den zehn Gastgeberstädten aufgerufen, in denen die Fußball-EM ausgetragen wird, teilte die Gewerkschaft am Morgen mit. Die Tarifgespräche sollen nach der Vorlage eines neuen Angebots der Arbeitgeber vom Dienstagabend bis Freitag fortgesetzt werden.

Textgröße ändern:

"Unsere Kolleginnen und Kollegen freuen sich auf den EM-Sommer und sind hochmotiviert, das Fußball-Event technisch zu begleiten", erklärte Verdi-Arbeitskampfleiter Pascal Röckert. Bevor es losgehe, hätten sie aber "das berechtigte Anliegen, dass ihre Forderungen nach einer kräftigen Entgelterhöhung erfüllt werden". Die Arbeitgeber müssten nun in der aktuellen Verhandlungsrunde ihr Angebot nochmals nachbessern.

Verdi verhandelt für bundesweit rund 70.000 Telekom-Beschäftigte und fordert zwölf Prozent mehr Lohn, mindestens aber 400 Euro mehr pro Monat. Die Laufzeit des Tarifvertrags soll zwölf Monate betragen. Die Telekom hatte zuletzt eine Inflationsprämie von 2000 Euro sowie 5,2 Prozent mehr Lohn ab Dezember und 160 Euro im Monat ab Oktober 2025 geboten. Für Verdi reichte dieses Angebot noch nicht für eine Einigung.

Das Unternehmen legte unterdessen Zahlen für das erste Quartal vor und konnte sowohl Umsatz als auch Gewinn steigern. Die Telekom sei "erfolgreich ins Jahr 2024 gestartet" und wachse auch in diesem Jahr weiter, teilte der Konzern am Donnerstag mit und hob vor allem das Europa-Geschäft hervor. Der Umsatz stieg um 1,6 Prozent auf 27,9 Milliarden Euro, der operative Gewinn legte um 5,8 Prozent auf 10,5 Milliarden Euro zu.

(U.Beriyev--DTZ)

Empfohlen

OpenAI will ChatGPT zu Suchmaschine ausbauen und Google Konkurrenz machen

Das US-KI-Unternehmen OpenAI will mit einer Suchfunktion bei seinem Chatbot ChatGPT dem Marktriesen Google Konkurrenz machen. ChatGPT Search soll eine Erweiterung der Künstlichen Intelligenz (KI) ChatGPT sein und für die Nutzer Links zu relevanten Websites generieren, "für die man zuvor eine Suchmaschine benutzen musste", kündigte OpenAI am Donnerstag auf seinem Blog an. Die Betreiber von Websites könnten entscheiden, ob sie in den Suchergebnissen des ChatGPT-Updates erscheinen wollten oder nicht, hieß es weiter.

UNO warnt vor Hungersnöten im Gazastreifen und anderen Weltregionen

Die UNO hat vor verschärften Hungersnöten in den kommenden Monaten im Gazastreifen, im Sudan und Südsudan, Mali, Haiti sowie weiteren Weltregionen gewarnt. Zunehmende bewaffnete Konflikte könnten sich in Verbindung mit klimatischen und wirtschaftlichen Faktoren auf die Nahrungsmittelversorgung von Millionen Menschen auswirken, heißt es in einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht des Welternährungsprogramms (WFP) und der UN-Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO). Die UN-Unterorganisationen riefen zur Ausweitung humanitärer Hilfen und Waffenruhen auf.

Keine Einigung bei dritter Metall-Tarifrunde - aber "konstruktive Atmosphäre"

Die dritte Verhandlungsrunde für die Beschäftigen der Metall- und Elektroindustrie hat weiter keine Annäherung gebracht. Wie in den Tarifgebieten Niedersachsen und Küste am Dienstag und Bayern am Mittwoch gab es auch in Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg am Donnerstag kein Ergebnis, wie beide Seiten mitteilten. Der Arbeitgeberverband in Baden-Württemberg, Südwestmetall, sprach aber von einer "konstruktiven und ergebnisorientierten Atmosphäre". Die IG Metall kündigte weitere Warnstreiks an.

Verbot für Durchgangsverkehr im Zentrum von Paris ab Montag

Die Stadtverwaltung von Paris sperrt das Zentrum der Metropole ab Montag teilweise für den Durchgangsverkehr. Die Stadtverwaltung veröffentlichte am Donnerstag eine entsprechende Verordnung für das erste bis vierte Arrondissement von Paris - eine Fläche von insgesamt rund 5,5 Quadratkilometern einschließlich dem Louvre und der Tuilerien. Bürgermeisterin Anne Hidalgo hatte die Zone à traffic limité (ZTL) schon im Mai 2021 angekündigt, das umstrittene Vorhaben war jedoch mehrfach verschoben worden.

Textgröße ändern: